28. Aug. 2022 - 22. Sonntag im Jahreskreis (C)

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LesungPredigtLiturgieKontexte

Einführungen zu den Gottesdienstlesungen - Ltg 0

Die Katholischen Bibelwerke in Deutschland, Österreich und Schweiz stellenen auf Ihren Webseiten ausführliche Kommentare und Anleitungen zum Lesen der biblischen Lesungen für Sonn- und Feiertage zum Download im PDF-Format. Mit freundlicher Genehmigung der Katholischen Bibelwerke übernhemn wir die Kurzeinleitungen zu den Lesungen. Die vollständigen Texte können Sie von folgenden Adressen im PDF-Format herunterladen:

https://www.bibelwerk.de/verein/was-wir-bieten/sonntagslesungen/alle-sonntagslesungen
https://www.jahrederbibel.at/pages/jahrederbibel/home/bibellesen/allesonntagslesungen

1. Lesung - Sir 3,17-18. 20. 28-29

Das Buch Jesus Sirach könnte als Werbeschrift für die Weisheit gelesen werden. Von den Ausprägungen der Weisheit wird zunächst die Gottesfurcht angeführt. Es folgt die Achtung vor den Eltern und schließlich im Lesungstext die Bescheidenheit als Grundhaltung.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach:

Mein Sohn, bei all deinem Tun bleibe bescheiden
und du wirst geliebt werden
von anerkannten Menschen!
Je größer du bist, umso mehr demütige dich
und du wirst vor dem Herrn Gnade finden!
Denn groß ist die Macht des Herrn,
von den Demütigen wird er gerühmt.
Es gibt keine Heilung für das Unglück des Hochmütigen,
denn eine Pflanze der Bosheit hat in ihm Wurzel geschlagen.
Das Herz eines Verständigen wird einen Sinnspruch überdenken
und das Ohr des Zuhörers ist die Sehnsucht des Weisen.

Lesungskommentar
Martin Stewen (2007)Lesungskommentar
Lopez Weißmann (2001)

Das Buch Jesus Sirach ist gleichsam ein Kompendium jüdischer Weisheitslehre aus dem 2. Jahrhundert v. Chr. Es erteilt Ratschläge zu einem gottgefälligen Leben, beinhaltet keine große theologische Reflexion, dafür aber praktische Lebensnähe.

In der Perikope des heutigen Sonntag geht es um das Spannungsfeld von Ansehen und Demut.

In diesem Text geht es um die Forderung nach Bescheidenheit, einer Bescheidenheit, die um die Grenzen der eigenen geschöpflichen Möglichkeiten weiß und versucht, allem aus dem Weg zu gehen, was der unerforschlichen Größe Gottes und der ihm geschuldeten Ehrfurcht entgegensteht. Der Hochmütige und Stolze trägt giftige Wurzeln in sich, geht in die Irre und verfällt dem Gericht. Der Demütige und Gottesfürchtige, der sich nicht über die anderen erhebt und sich bemüht, seinen Mitmenschen Gutes zu tun, wird Gnade und Erbarmen finden vor Gott.

1. Lesung (ungekürzte Fassung) - Sir 3,17-29

Lesung aus dem Buch Jesus Sirach:

Mein Sohn, bei all deinem Tun bleibe bescheiden
und du wirst geliebt werden
von anerkannten Menschen!
Je größer du bist, umso mehr demütige dich
und du wirst vor dem Herrn Gnade finden!
Viele sind hochgestellt und berühmt,
aber den Bescheidenen
offenbart er seine Geheimnisse.
Denn groß ist die Macht des Herrn,
von den Demütigen wird er gerühmt.

Suche nicht, was für dich zu schwierig ist,
und erforsche nicht, was deine Kräfte übersteigt!
Was dir geboten worden ist, das überdenke,
denn du hast keinen Bedarf an verborgenen Dingen!
Verwende keine Mühe auf außergewöhnliche Dinge,
denn mehr, als Menschen verstehen können,
wurde dir gezeigt!
Denn ihre Mutmaßungen haben viele getäuscht
und übler Argwohn hat ihr Denken in die Irre geführt.
Wenn du keinen Augapfel hast, fehlt dir das Licht,
wenn du keine Erkenntnis hast,
mache keine Ankündigung!
Ein verhärtetes Herz nimmt ein böses Ende;
wer die Gefahr liebt, kommt in ihr um.
Ein verhärtetes Herz
wird durch Mühsal niedergedrückt
und der Sünder häuft Sünde auf Sünde.

Es gibt keine Heilung für das Unglück des Hochmütigen,
denn eine Pflanze der Bosheit hat in ihm Wurzel geschlagen.
Das Herz eines Verständigen wird einen Sinnspruch überdenken
und das Ohr des Zuhörers ist die Sehnsucht des Weisen.

Antwortpsalm - Ps 68,4-7. 10-11

Kv - Deine Geschöpfe finden Wohnung bei dir, o Gott. – Kv
Oder GL 77,1

Die Gerechten freuen sich, *
sie jubeln vor Gott und jauchzen in Freude.
Singt für Gott, spielt seinem Namen! *
Erhebt ihn, der durch die Steppen einherfährt! – (Kv)

Ein Vater der Waisen, ein Anwalt der Witwen *
ist Gott in seiner heiligen Wohnung.
Gott bringt Verlassene heim, /
führt Gefangene hinaus in das Glück; *
doch Aufsässige müssen wohnen im dürren Land. – (Kv)

Gott, du ließest Regen strömen in Fülle *
über dein verschmachtendes Erbland, das du selbst gegründet.
Dein Geschöpf fand dort Wohnung; *
Gott, in deiner Güte versorgst du den Armen. – Kv

2. Lesung - Hebr 12,18-19. 22-24a

Bei der Adressaten-Gemeinde des Hebräerbriefes handelt es sich um Christinnen und Christen der zweiten oder auch schon dritten Generation. Es zeigen sich erste Ermüdungs-erscheinungen. Der Lesungstext erinnert die Adressatinnen und Adressaten an ihre Entscheidung für den Glauben an Christus.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.

Lesung aus dem Hebräerbrief:

Schwestern und Brüder!
Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hinzugetreten,
zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind,
zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte,
bei denen die Hörer flehten,
diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden.
Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten,
zur Stadt des lebendigen Gottes,
dem himmlischen Jerusalem,
zu Tausenden von Engeln,
zu einer festlichen Versammlung
und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen,
die im Himmel verzeichnet sind,
und zu Gott, dem Richter aller,
und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten,
24azum Mittler eines neuen Bundes, Jesus.

Lesungskommentar
Martin Stewen (2007)Lesungskommentar
Lopez Weißmann (2001)

Zum vierten und letzten Mal hintereinander folgend stammt die zweite Sonntagslesung aus dem Hebräerbrief.

Der Verfasser knüpft an Bilder der Schriften des Alten Bundes an, um von dort aus eine Vision des Gottereiches zu formulieren.

Die Gemeinde, in der es offenbar eine Glaubensschwäche gab, hat sich möglicherweise gefragt: Was haben wir davon, wenn wir uns zu einem erneuerten religiösen Leben aufraffen? Ein Vergleich zwischen dem Sinaiberg und dem Zionsberg geben Antwort auf diese Frage. Doch es wäre zu einfach, am Sinaiberg abstoßenden Schrecken und furchterregende Offenbarung des Gesetzes zu sehen und auf Zion Friede, Jubel und Herrlichkeit; denn Gott wird auch als "Richter aller" bezeichnet.

Die Schilderung der Sinaioffenbarung mit ihren furchterregenden Begleiterscheinungen entspricht im Stil den alttestamentlichen Gotteserscheinungen. Doch merkwürdigerweise ist die Auswahl und Zusammenstellung so, dass die Offenbarung auf ein sinnenhaftes Naturereignis reduziert wird. Gott selbst wird überhaupt nicht genannt. Geschildert werden die erfahrbaren Phänomene, die seine unheimliche Macht bezeugen und zugleich verhüllen.

Anders verhält es sich bei der christlichen Gemeinde: Hier steht ein klarer Hinweis auf die Vergangenheit: "Ihr seid ... hingetreten". Über die Taufe ist eine bleibende Verbindung zu den ewigen Gütern hergestellt, die in der gottesdienstlichen Gemeinde stets neu dankbar erfahren wird - das bedeutet die Gegenwart. Das "himmlische Jerusalem" bezieht sich aber nicht auf die Vergangenheit oder Gegenwart, sondern gehört noch der Zukunft an.

So rücken für die Gemeinde Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu einer Einheit zusammen: Ihr gläubiges Hintreten hat bereits Gericht und Weltuntergang hinter sich gelassen. Ungläubiges Zurückweichen würde sie sofort in das zukünftige Gericht hineinziehen. Es handelt sich also um eine Verheißung künftiger Herrlicheit, in welche die Glaubenden schon jetzt hineingenommen sind.

2. Lesung (ungekürzte Fassung) - Hebr 12,18-24a

Lesung aus dem Hebräerbrief:

Schwestern und Brüder!
Ihr seid nicht zu einem sichtbaren, lodernden Feuer hinzugetreten,
zu dunklen Wolken, zu Finsternis und Sturmwind,
zum Klang der Posaunen und zum Schall der Worte,
bei denen die Hörer flehten,
diese Stimme solle nicht weiter zu ihnen reden.

denn sie ertrugen nicht den Befehl:
Sogar ein Tier, das den Berg berührt,
soll gesteinigt werden.
Ja, so furchtbar war die Erscheinung,
dass Mose rief: Ich bin voll Angst und Schrecken.

Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hinzugetreten,
zur Stadt des lebendigen Gottes,
dem himmlischen Jerusalem,
zu Tausenden von Engeln,
zu einer festlichen Versammlung
und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen,
die im Himmel verzeichnet sind,
und zu Gott, dem Richter aller,
und zu den Geistern der schon vollendeten Gerechten,
zum Mittler eines neuen Bundes, Jesus.

Ruf vor dem Evangelium - Mt 11,29ab

Halleluja. Halleluja.
(So spricht der Herr:)
Nehmt mein Joch auf euch und lernt von mir;
denn ich bin gütig und von Herzen demütig.
Halleluja.

Evangelium - Lk 14,1. 7-14

Auf dem Weg nach Jerusalem ist Jesus an einem Sabbat Gast bei einem nicht namentlich genannten führenden Pharisäer. Der Abend wird durch eine Heilung eingeleitet. Danach jedoch wird das Mahl selbst als gesellschaftliches Ereignis zum Thema.
© Katholische Bibelwerke Deutschland, Österreich, Schweiz.

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas:

Jesus kam an einem Sabbat
in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen.
Da beobachtete man ihn genau.
Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten,
erzählte er ihnen ein Gleichnis.
Er sagte zu ihnen:
Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit eingeladen bist,
nimm nicht den Ehrenplatz ein!
Denn es könnte ein anderer von ihm eingeladen sein,
der vornehmer ist als du,
und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat,
kommen
und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz!
Du aber wärst beschämt
und müsstest den untersten Platz einnehmen.
Vielmehr, wenn du eingeladen bist,
geh hin und nimm den untersten Platz ein,
damit dein Gastgeber zu dir kommt
und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf!
Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen.
Denn wer sich selbst erhöht,
wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt,
wird erhöht werden.
Dann sagte er zu dem Gastgeber:
Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst,
lade nicht deine Freunde oder deine Brüder,
deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein;
sonst laden auch sie dich wieder ein
und dir ist es vergolten.
Nein, wenn du ein Essen gibst,
dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.
Du wirst selig sein,
denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten;
es wird dir vergolten werden
bei der Auferstehung der Gerechten.

Lesungskommentar
Martin Stewen (2007)Lesungskommentar
Lopez Weißmann (2001)

Die Perikope ist eine in sich geschlossene Erzählung einer Begebenheit auf dem Weg nach Jerusalem - aus der historiographischen Sicht, soweit man sie aus dem Evangelium nachvollziehen kann. Kompositorisch gehört die Perikope in den Endteil des Weges Jesu nach Jerusalem, zu dessen Beginn der Autor des Evangliums bereits das drohende Unheil andeutet (13,31-35).

In den Kapiteln 14-19,27 spricht Jesus in zahlreichen Beschreibungen von Geschehnissen und Bildworten vom Himmelreich und dessen Voraussetzungen. Dabei geschehen diese Darlegungen immer wieder in Abgrenzung von und Auseinandersetzung mit jenen Menschen - zumeist - 'Religionsprofis' -, denen Jesus eine unehrliche Gottesbeziehung vorhält. In ihrem Verhalten erkennt er immer wieder Heuchelei und hat keine Schwierigkeiten - wie das heutige Evangelium zeigt - dies auch beim Namen zu nennen. Damit wird das brutale Ende Jesu textkompositorisch heraufbeschworen und zugleich auch begründet.

Unter dem Stichwort "Mahl" hat der Evangelist Lukas vier Szenen zu einer Kompositionseinheit zusammengefasst. Das Evangelium beinhaltet die Einleitung (Vers 1) und den mittleren Teil mit zwei Mahlsprüchen (Verse 7-11 und 12-14).

Jesus geht in die Städte und Dörfer, in die Synagogen und Häuser, um die Menschen mit seiner Botschaft anzusprechen. Er folgt auch der Einladung seiner Gegner; denn er ist gekommen, um allen Menschen das Heil zu bringen.

Am Sabbat pflegte man festlich zu essen und zu trinken und Freunde und Gäste dazu einzuladen. Denn der Sabbat war der Gedenktag der großen Wohltaten Gottes: der Schöpfungstat und der Befreiung aus der Knechtschaft Ägyptens. Jesus hatte wahrscheinlich als berühmter Gesetzeslehrer beim Synagogengottesdienst gesprochen und war dann als Ehrengast zum "Essen" eingeladen.

Das Festmahl der schriftgelehrten Pharisäer ist durch Reden gewürzt. Jesus beobachtet, wie sich die Pharisäer, die auf ihre Ehre bedacht sind und den Vorrang vor den anderen beanspruchen, an die obersten Plätze drängen. Auf Grund dieser Beobachtung beginnt Jesus das Gespräch mit einer einfachen "Tischregel", die auf einen alten Weisheitsspruch (Spr 25,6 f.) zurückgeht. Dabei handelt es sich nicht nur um eine kluge Anstandsregel, sondern Jesus gibt in der Form einer Gleichnisrede eine Weisung für das Eingehen in das Reich Gottes: das Kleinsein. Das Verhalten beim Mahl zeigt auf, wer am Mahl des Gottesreiches teilnehmen kann.

Für den Christen ist auch das Verhalten bei einer gewöhnlichen Mahlzeit bedeutungsvoll vom Geheimnis des Gottesreiches überschattet. Alle Bereiche seines Lebens und Daseins stehen in Beziehung zu Gott und seinem Reich. So spannt sich der Bogen vom Gastmahl zum endzeitlichen Mahl, und dazwischen steht das heilige Mahl der Gemeinde. Es geht also nicht um berechnende Höflichkeit, sondern um die Grundhaltung der dienenden Liebe, die Jesus selbst vorgelebt hat (vgl. Lk 22,27: "Ich aber bin unter euch wie der, der bedient").

Im zweiten Teil wendet sich Jesus an den Gastgeber; denn diesem obliegt die Verantwortung für die Einladung. Sein prophetisches Mahnwort spricht nicht von der gegenwärtigen Mahlzeit, sondern von einem Essen zu Mittag oder am Abend.

Sein Wort soll nachdenklich machen. Die Ärmsten der Armen, die von vielen Bereichen des Lebens ausgeschlossen sind, einzuladen bringt keinen Zuwachs an Ehre oder Einfluss. Es bereitet meist auch kein Vergnügen mit diesen Menschen zu speisen und sie können die Einladung nicht erwidern. Aber nur diese selbstlose Liebe macht würdig zur Teilnahme am Herrenmahl und öffnet den Eingang in das Reich Gottes.

Evangelium (ungekürzte Fassung) - Lk 14,1-14

Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas.

Jesus kam an einem Sabbat
in das Haus eines führenden Pharisäers zum Essen.
Da beobachtete man ihn genau.

Und siehe, ein Mann, der an Wassersucht litt,
stand vor ihm.
Jesus wandte sich an die Gesetzeslehrer und die Pharisäer
und fragte:
Ist es am Sabbat erlaubt zu heilen, oder nicht?
Sie schwiegen.
Da berührte er den Mann, heilte ihn und ließ ihn gehen.
Zu ihnen aber sagte er:
Wer von euch wird seinen Sohn
oder seinen Ochsen, der in den Brunnen fällt,
nicht sofort herausziehen, auch am Sabbat?
Darauf konnten sie ihm nichts erwidern.

Als er bemerkte, wie sich die Gäste die Ehrenplätze aussuchten,
erzählte er ihnen ein Gleichnis.
Er sagte zu ihnen:
Wenn du von jemandem zu einer Hochzeit eingeladen bist,
nimm nicht den Ehrenplatz ein!
Denn es könnte ein anderer von ihm eingeladen sein,
der vornehmer ist als du,
und dann würde der Gastgeber, der dich und ihn eingeladen hat,
kommen
und zu dir sagen: Mach diesem hier Platz!
Du aber wärst beschämt
und müsstest den untersten Platz einnehmen.
Vielmehr, wenn du eingeladen bist,
geh hin und nimm den untersten Platz ein,
damit dein Gastgeber zu dir kommt
und sagt: Mein Freund, rück weiter hinauf!
Das wird für dich eine Ehre sein vor allen anderen Gästen.
Denn wer sich selbst erhöht,
wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt,
wird erhöht werden.
Dann sagte er zu dem Gastgeber:
Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst,
lade nicht deine Freunde oder deine Brüder,
deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein;
sonst laden auch sie dich wieder ein
und dir ist es vergolten.
Nein, wenn du ein Essen gibst,
dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein.
Du wirst selig sein,
denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten;
es wird dir vergolten werden
bei der Auferstehung der Gerechten.

Lesungssuche

Für eine Kirche, die sich für die Schwächsten stark macht

Mag. theol. Pater Hans Hütter (2022)

Das Evangelium dieses Sonntags scheint auf den ersten Blick keinen besonderen theologischen Tiefgang zu haben. Liest man es im Kontext anderer biblische Texte, etwa des Magnificats, erhält es theologische Brisanz und Aktualität.

Wettlauf um die besten Plätze

Um die Plätze in der ersten Reihe gibt es in unserer Kirche kaum einmal einen Wettlauf, außer bei ganz besonderen Anlässen. Ähnliches gilt wohl für die meisten Kirchen, zumindest für die Sonntagsgottesdienste.

Der Wettlauf um die besten Plätze findet in unserer Zeit an anderen Orten und bei anderen Anlässen statt. Wer als prominent gilt, zeigen uns in Österreich die »Seitenblicke«, das Society-Magazin des ORF. Und fast jede Zeitung hat eine Rubrik, die berichtet, was sich in der Welt der Prominenten tut. In den neuen Medien gelten wieder neue Regeln. Hier zählen die Facebook- und Instagram-Follower. Im Fernsehen sind die Einschaltzahlen, ist »die Quote« das Maß aller Dinge.

Das Gedränge um die ersten Plätze spielt sich längst nicht mehr in Kirchen ab. Für die jüngere Generation ist Kirche »mega-out«, oder altmodisch ausgedrückt »das Letzte«. Die Medienfachleute der Kirchen machen sich Gedanken, wie wir die Quoten steigern könnten, wie wir als Kirche in der modernen Öffentlichkeit besser wahrgenommen werden könnten. Nicht wenige betrachten diese Herausforderung als »Mission«.

Mehr als eine Anstands-Regel?

Das Evangelium dieses Sonntags kommt daher wie eine Benimm-Regel aus einem Anstandsbuch. Wer halbwegs klug ist, sucht sich ohnehin einen Platz irgendwo in der Mitte und hofft, dass seine/ihre Anwesenheit wahrgenommen wird. Das vom Evangelisten beschriebene Beispiel bekommt erst Brisanz durch die Verallgemeinerung, die Jesus daraus ableitet: "Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt, und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden." Theologische geschulte Ohren denken dabei gleich an das Magnificat, das der Evangelist Lukas der Gottesmutter Maria in den Mund gelegt hat. Sie preist Gott als den, der mit seinem Arm machtvolle Taten vollbringt: "Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind; er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen. Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben und lässt die Reichen leer ausgehen." (Lk1,51-53).

Von diesem Gottesbild ist auch der Ratschlag, den Jesus seinem Gastgeber gibt, getragen: "Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich wieder ein und dir ist es vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten."

Eine Kirche, die sich für die Schwächsten stark macht

Heiß diskutiert wird gegenwärtig, wie wir mit der Inflation und der Teuerungskrise zurechtkommen. Als Beispiel, bzw. als Beleg dafür, wie sehr gerade die Ärmsten der Gesellschaft darunter leiden, werden im Fernsehen immer wieder Berichte von immer stärker frequentierten Sozialmärkten gebracht. Caritas, Diakonie und viele Ehrenamtliche organisieren für sie konkrete Hilfen und bringen sich als deren Sprachrohr in die politische Diskussion ein. Sie machen darauf aufmerksam, dass nicht nur der eigene Geldbeute unter der Inflation leidet.

Eine Kirche, die sich für die Schwächsten stark macht und ihre Situation öffentlich zur Sprache bringt, ist näher an der von Jesus propagierten Geisteshaltung als eine Kirche, die sich auf den Hochglanzseiten ins Spiel bringt und von sich reden macht.

Ich bin das, was ich vor Gott bin

Pater Jörg Thiemann (2019)

Unser gesellschaftlicher Status ist nicht nur "wohlverdient". Er hängt auch von anderen Faktoren ab. Jeder hat Begabungen, Gaben Gottes, und es kommt darauf an, was einer daraus macht. Du bist das, was du vor Gott bist. Deshalb kannst du dein Leben auch mit den Armen, Schwachen und den Menschen am Rand der Gesellschaft teilen.

Nicht anders als die anderen

„Schwester, wie schaffen Sie es, bei all ihrer Erfolglosigkeit ein so fröhlicher Mensch zu bleiben?!" So fragte ein Pfarrer bei einer Gesprächsrunde eine Ordensschwester. Diese Ordensschwester lebte schon lange Jahre bei Dirnen. Durch ihr Tun wollte sie den Frauen das Gefühl schenken: Ihr seid vor Gott immer wertvoll und wichtig. Ihr seid angenommen und geliebt. Auf die Frage des Pfarrers gab die Ordensschwester folgende Antwort: „Ich bin nicht anders als die Frauen, für die ich da bin. Ich hatte es nur anders! Die Versuchung lag auch in mir!“

Diese Antwort hat bei mir gesessen, als ich sie zum ersten Mal las. Die Haltung dieser Ordensschwester ist für mich ein gelebtes Beispiel von Bescheidenheit. Warum gefällt mir die Ordensschwester so gut? Eine Ordensschwester ist sehr angesehen. Sie hat sicher Großartiges leisten dürfen. Sie führte ein sehr geordnetes Leben. Sie war für ihre Mitmenschen da, die so am Rande standen. Eigentlich kann sie mit ihrem Leben zufrieden sein. Doch sie ist für ihr Leben unheimlich dankbar. Sie weiß: warum sie gerade das geworden ist, was ist, das ist ein Geschenk. Sie ist in geordneten Verhältnisse aufgewachsen. Sie hat Liebe erfahren. In ihrem Leben gab es auch Schwierigkeiten wie in jedem anderen Leben auch. Doch sie konnte diese Schwierigkeiten überwinden. Ob ich es als Kind, als Jugendlicher oder als Erwachsener gut habe, ist eher guten Umständen zu verdanken. Dieses Wissen hat sie barmherzig gemacht gegenüber den Frauen, die als Dirnen lebten. Dieses Wissen hat sie bescheiden und demütig gemacht.

Demut und Bescheidenheit

Zur Bescheidenheit und auch zur Demut werden wir in der Lesung und auch im Evangelium angehalten. Wir sind das, was wir vor Gott sind, nicht mehr und auch nicht weniger. Bescheidenheit und Demut kann ich auch vorspielen, als Fassade nutzen. Doch echte Bescheidenheit und echte Demut sind eindeutig ein Zeichen für den Glauben an Gott.

Wir sind von Gott geschaffen. Geschöpfe. Alles, was wir haben und was wir sind, verdanken wir Gott. Es ist Gott, der uns Gaben und Talente geschenkt hat. Wir dürfen mit den Talenten und Begabungen unsere Welt gestalten. Wir dürfen unser Leben gestalten und auch etwas aus unserem Leben machen. Das kann Erfolg im Beruf sein. Das kann auch ein gewisser Wohlstand sein. Denn Gott möchte, dass wir uns an unserem Leben freuen. Wir können uns viel aneignen an Fähigkeiten. Menschen suchen viel Bestätigung im Sport. Wer einen ersten Platz erringt, wer mit seiner Mannschaft Meister wird, darf sich freuen. Doch wir sollten immer die Einladung der Lesung im Ohr haben: „Bei all deinem Tun bleibe bescheiden!“

Der Wert eines jeden Menschen ist mehr als sein Tun. Wer immer erfolgreich im Leben ist, wer angesehen ist, muss immer wissen, dass er auch eines hatte: gute Bedingungen. Da waren Eltern, die mich unterstützten. Ein beruflicher Erfolg ist einem guten Förderer zu verdanken und oft auch günstige Bedingungen am Arbeitsmarkt. Oft denke ich mir: Was wäre, wenn ich in einem armen Land geboren wäre. Zu einem guten Leben gehören auch Fleiß und Einsatz. Mit viel Fleiß werden viele Talente und Begabungen genutzt und auch geformt.

Lass dir von Gott deinen Platz zuweisen

Begabungen - schon bin ich beim Stichwort. In diesem Wort lesen wir das das Wort ' 'Gabe'. Gott hat Menschen Gaben geschenkt. Jeder Mensch ist anders begabt. Jeder Mensch ist vor Gott geliebt. Jeder hat doch den gleichen Wert. Wenn ich mich einsetze mit meinen Gaben für die Mitmenschen, dann gebe ich nur das zurück, was mir geschenkt worden ist.

Genau das war das Problem der Gäste von denen wir im Evangelium gehört haben. Sie suchen sich die Ehrenplätze aus. Denn sie meinen: Mir steht ein Ehrenplatz zu. Ich bin besser als die anderen. Das Verhalten der Gäste, die sich wie selbstverständlich die Ehrenplätze aussuchen, ist Ausdruck einer inneren Haltung. Weil ich gebildet bin, weil ich einen guten Besitz habe, in einer angesehenen Familie lebe, darum bin ich besser. Man klopft sich gerne auf die eigenen Schulter dafür - und das auch vor Gott. Jesus sagt uns in dieser Geschichte: Lass dir doch deinen Platz zuweisen. Jesus sagt uns: Lass dir doch von Gott deinen Platz zuweisen. Du hast deinen Wert, weil Gott dich liebt und dich so geschaffen hast, wie du bist, mit deinen Begabungen. Nimm dich doch so an wie du bist. Sage zu dir Ja, lerne dich selbst zu lieben. Du bist das, was du vor Gott bist.

Gott kennt dich bis auf den Grund. Gott kennt das, was dich freut. Gott kennt dich und liebt dich mit deinen Schwierigkeiten und Versuchungen. Nimm dich darin selber an. Sei barmherzig gegenüber denen, die am Rande stehen. Jesus nennt sie. Es sind die Armen, die Krüppel, die Lahmen und die Blinden. Auch du könntest bei diesen Menschen sein. Lade sie ein, die Mittellosen. Dann gibst du das zurück, was dir geschenkt worden ist. Dann lebst du die Haltung der Ordensfrau: Ich hatte es anders. Ich bin das, was ich vor Gott bin.

Sabbat: Paradieseszeit

Dr. Max Angermann (2019)

Jesus hat einen anderen Zugang zum Sabbat als die meisten seiner Zeitgenossen. Für ihn ist der Sabbat "Paradieseszeit". An diesen Tag sollen auch die Armen und Schwachen die Zuwendung erfahren, die ihnen im Reich Gottes zusteht.

Zwei Umgangsweisen mit dem Sabbat

Sprichwörter, wie wir sie aus der Weisheitsliteratur der Bibel kennen, bieten Orientierungshilfen, vor allem für die heranwachsende Generation an. Gutes Benehmen, Höflichkeit ist das Luftkissen, das die Stöße des Lebens mildern soll. Das galt damals und hat auch heute weitgehend seine Richtigkeit. Dazu gehört auch, Gesetze einzuhalten. Die Pharisäer kritisieren, dass sich Jesus darüber hinwegsetzt. Diese Verse werden leider in dieser Evangelienstelle ausgeblendet.

Der Sabbat ist ein herausgehobener Tag, ein Tag, an dem Gott mit Liebe auf sein Werk blickt. Sabbat als „imitatio Dei“, als Nachahmung Gottes, eine Ruhezeit, die für die gesamte Schöpfung, für alle Menschen gilt und auch eingehalten werden soll. Die Pharisäer verstehen offenbar nicht, dass der Sabbat auch Zeit für das Seelenheil ist, besonders für die Menschen, denen körperlich, aber auch seelisch augenblicklich geholfen werden muss. Aus Leid, Not und Bedrängnis zu helfen ist eine besondere Form des Gottesdienstes, wertet sogar den Sabbat besonders auf und bedarf einer wöchentlichen und auch jährlichen Erinnerung. Wer rasch hilft, hilft doppelt!

Zwei Arten von Demut

Jesus wird - so findet der Text im Evangelium seine Fortsetzung - am Sabbat eingeladen, ruft dabei sogenannte Anstandsregeln ins Gedächtnis und vermittelt auch gleichzeitig den anwesenden Gästen ein Menschenbild, das über die Höflichkeit, über bloßen Anstand hinausgeht. Wenn der Sabbat für die gesamte Schöpfung Gültigkeit haben soll und auch ernstgenommen wird, dann sind auch alle miteingeschlossen, die nach menschlichem Verständnis keinen Ehrenplatz bekommen, weil sie keine Leistung erbringen, nichts oder zu wenig ins Sozialsystem eingezahlt haben, körperlich schwach, behindert oder krank sind, weil sie keine Eye-Catcher-Mentalität an den Tag legen, nicht in die "Seitenblicke"-Gesellschaft Eingang finden.

Beachten wir auch im Evangelium das Wort von der „Erniedrigung“, das leicht missverstanden werden kann. Gemeint ist nicht, sich selbst schlecht zu machen, sondern allen die Menschenwürde einzugestehen, sie als von Gott geliebte Persönlichkeiten zu achten. Gefährlich dabei ist die falsche Bescheidenheit, die vorgeschützte Erniedrigung, falsche Demut, die nach Aufmerksamkeit giert, um bei ihrer Umgebung im besonders guten Licht dazustehen. Die Grenzziehung ist dabei sehr schwer und bedarf einer guten Unterscheidung der Geister, denn wir alle wollen ja Ehre, Liebe, Anerkennung in unserem Menschsein ernstgenommen werden.

Zuwendung zu denen, die besondere Zuwendung nötig haben

Die vielen Leidenden, die das Evangelium erwähnt Arme, Krüppel, Lahme, Blinde bedürfen viel Zuwendung, was mitunter eine sehr harte Aufgabe ist, die körperliche und geistige Kräfte besonders beansprucht. Wir finden hier sogar eine Anspielung auf die Berglehre, wenn es heißt, „du wirst selig sein“, wenn du hilfst, „es wird dir vergolten werden beider Auferstehung der Gerechten“. Gemeint damit ist das rechte Tun.

Die Botschaft dieses Evangeliums lautet: Stütze die Abgesonderten, versuche bei ihnen eine liebevolle Beziehung aufzubauen, denn sie haben diese besonders nötig. Jesus kündigt auf diese Weise die Nähe des Reiches Gottes an. Das wird in der Hektik des Alltags viel zu wenig verstanden, weil wir oftmals Getriebene sind durch die Peitschenzeiger der Uhr. Wir leben zu sehr im chronos, in der Hektik, in der Hast, da steckt „hassen“ drinnen, all das führt zur Aggression.

Paradieseszeit

Der kairos hingegen ist die angenehme Zeit, dazu sollte auch der Sabbat, der Sonntag zählen, wo sich für uns alle wenigstens für kurze Zeit das Paradies auftut. Das Markusevangelium spricht gleich am Beginn: „DieZeit (kairos) ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe!“ Somit soll auch der Sonntag, der erste Tag der Woche zu einer neuen Schöpfung führen.

Aus dieser Evangelienstelle lässt sich weiters ablesen: Grundsätzlich sollten Gesetze eingehalten, manchmal aber müssen sie gebrochen werden, wenn Menschen in aussichtslose Not geraten, vielleicht sogar in Lebensgefahr. Das betrifft die Heilung des Kranken am Sabbat.

Es gibt aber auch innerweltliche Regeln, die man beachten muss, will man sich keine schlechte Nachrede einhandeln, etwa dann, wenn man sich großspurig auf Ehrenplätze setzt, ohne zu berücksichtigen, ob diese schon vergeben sind.

Feingefühl, Entwicklung sozialer Intelligenz, bringen uns dem Reich Gottes näher. Hier zeigt sich das Christentum als Bildungsreligion für Körper und Geist. So dürfen wir am heutigen Sonntag Eucharistie (=Danksagung) feiern, danken dafür, dass uns jeden Sonntag Gottes Wort und Sakrament stärkt und anleitet für ein gutes Handeln Tag für Tag und wir auch hoffentlich diese Chance nützen.

Erste und Letzte

Dechant Bernd Kösling (2016)

Dass es Sieger und Verlierer, Erste und Letzte gibt, ist uns so selbstverständlich geworden, dass wir damit im Alltag gar nicht mehr anders rechnen. Es lohnt sich, die Perspektive zu wechseln, und einen Blick aus dem Blickwinkel der Verlierer auf die Welt zu werfen. Schließlich hat sich Jesus Christus selbst zum Letzten gemacht und unsere Rangordnungen auf den Kopf gestellt.

Ärgerliche oder gar demütigende Lebenserfahrungen

Das ist schon eine echt doofe Situation, wenn man in einem Restaurant auf den letzten freien Tisch zusteuert und der Kellner im vollbesetzten Lokal herüber ruft: „Da können Sie nicht sitzen! Dieser Tisch ist reserviert.“ Wie schön, dass dann alle anderen von ihrem Essen aufblicken und einen erst einmal von oben bis unten mustern. Spätestens aber, wenn man dann wieder draußen ist, kann man schnell darüber lachen und versucht sein Glück eben in einem anderen Lokal.

Wenn wir allerdings versuchen, das Bild dieses Gleichnisses einmal in den Alltag zu übersetzen, dann kann es schon ernster werden. Das beginnt beim Sportunterricht, wenn sportlich nicht so begabte Schüler übrig bleiben und grundsätzlich als letzte in eine der beiden Mannschaften gewählt werden. Wenn junge Menschen erleben, wie viele ihrer Klassenkameraden schon einen Ausbildungsplatz haben, sie selbst bisher aber nur Absagen bekommen haben. Es reicht bis in die Nachbarschaft - und manchmal sogar bis in der eigene Familie hinein - wenn die anderen sich z.B. zum Kaffee verabreden und du selbst nicht eingeladen wirst. Vom Mobbing am Arbeitsplatz ganz zu schweigen.

Beim Nachdenken spüre ich also: Es ist nicht nur eine nette Geschichte, die Christus hier erzählt, sondern in ihr spiegeln sich - manchmal wirklich auch demütigende - Lebenserfahrungen wider. Erfahrungen, die die meisten von uns in der einen oder anderen Weise selber schon gemacht haben.

Weil menschliches Leben immer auch gebrochenes und unfertiges Leben ist, sind solche Erfahrungen Teil unserer Lebensgeschichte. Wir können sie weder verhindern noch uns davor schützen. Und doch versucht Christus uns dafür zu sensibilisieren, möglichst nicht selber Ursache solcher Erfahrungen für andere zu werden.

Erste und Letzte

Er lädt uns ein, die Welt aus der Sicht derer zu betrachten, für die solche Erfahrungen der Alltag sind. Zur damaligen Zeit waren dies Arme, Krüppel, Lahme und Blinde: Aus der Erfahrungen von erlebten eigenen Demütigungen ein Gespür für das Empfinden von Menschen zu entwickeln, die in ihrem Leben kaum einmal auf dem ersten Platz sitzen, sondern meistens immer unbeachtet und klein gemacht die letzten Plätze einnehmen. Im Beispiel unseres Evangeliums heißt das also: Statt die Armen draußen vor der Tür auf den Abfall des Festes warten zu lassen, soll der Gastgeber sie einladen, am Tisch Platz zu nehmen und ihnen die feinen Speisen und Getränke zuerst reichen.

Wie mögen sich also Menschen aus unserer kleinen Welt fühlen, die sich immer auf den letzten Plätzen wiederfinden? Aus diesem Mitfühlen heraus könnte es eine interessante Woche werden, die wir heute gemeinsam beginnen. Und jeder und jede kann dabei mitmachen. Vielleicht könnt Ihr, die Schüler und Schülerinnen einmal einen wachen Blick für die Mitschüler und Mitschülerinnen in Euren Klassen und Kursen haben: Wer wird oft geschnitten, ausgeschlossen, kaum einmal zu Geburtstagen eingeladen oder immer wieder ausgelacht, wenn er eine falsche Antwort gibt? Wie sieht es aus in unserer Nachbarschaft? Gibt es jemanden, der am meisten unter dem Tratsch zu leiden hat oder besonders gerne zum Thema gemacht wird? Wo können wir am Arbeitsplatz einem Kollegen oder einer Kollegin zeigen, dass sie doch nicht so einsam oder unwichtig ist und am Rande steht?

Die Welt aus der Perspektive der Verlierer wahrnehmen

Ich glaube aber, dass wir dem Evangelium nicht ganz gerecht werden, wenn wir es nur von der moralischen Seite und der Aufforderung zur Solidarität betrachten. Denn Christus hat uns dieses Evangelium vorgelebt als einer, der nicht gekommen ist, um bedient zu werden, sondern um zu dienen. Er hat die Armen, Krüppel, Lahmen und Blinden immer wieder vom Rand der Gesellschaft in die Mitte geholt und ihnen so neue Lebensmöglichkeiten und eine neue Perspektive eröffnet. Er hat Sündern die Sünden vergeben und einen neuen Anfang geschenkt. Letztlich hat er sich auf den wirklich letzten Platz gesetzt, indem er für uns ans Kreuz geschlagen wurde. Und ist von seinem Vater von diesem letzten auf den ersten Platz gerufen worden: Als Erster ist er auferstanden von den Toten.

Diese Liebestat Christi und seine Auferstehung von den Toten sprengen den Rahmen unserer menschlichen Erfahrungen: Menschlich gesehen müssen wir die Gebrochenheit des Lebens hinnehmen und damit leben, dass es immer so sein wird: Es gibt Sieger und Verlierer. Weil Christus in seiner Auferstehung die Gebrochenheit menschlichen Lebens überwunden und geheilt hat, macht es Sinn, dagegen anzugehen: Die Welt aus der Sicht der Kleinen zu betrachten und ihnen Beachtung und Wertschätzung zu schenken.

Ich lade Sie ein, dass wir uns darum in der kommenden Woche besonders bemühen.

Mit einem Fuß im Himmel

Manfred Wussow (2013)

Wir gehören dazu!

Wenn das kein tolles Bild ist! Wir sind zum Berg Zion hingetreten, zum himmlischen Jerusalem, zu einer festlichen Versammlung, die sich um Jesus schart. Alle, die im Himmel verzeichnet sind, nehmen uns in ihre Mitte. Wir gehören dazu! Dabei bin ich gerade nur durch die Kirchentüre getreten, die Holzbänke sind hart und mein Nebenmann, meine Nebenfrau muss mich nicht einmal kennen. Ich ihn, ich sie auch nicht. Ich habe mich sogar schon dabei ertappt, nicht einmal einen Blickkontakt aufzunehmen. Aber Sie haben es gerade gehört: „Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten, zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, zu Tausenden von Engeln, zu einer festlichen Versammlung und zur Gemeinschaft der Erstgeborenen, die im Himmel verzeichnet sind.“

Verwundert schaue ich auf meine Füße: bin ich wirklich so weit gegangen? Bin ich denn auch schon angekommen? Bin ich überhaupt willkommen? Meine Füße kennen doch auch die schmutzigen Wege, die Stolpersteine, die abschüssigen Strecken. Meine Füße werden müde. Manchmal gehören mir die Füße nicht einmal.

Sie haben es bestimmt schon bemerkt: Im Hebräerbrief - vorhin vorgelesen - wird uns ein Blick geschenkt, der seinesgleichen sucht. Als Christen, also als die, die zu Jesus gehören, atmen wir sozusagen schon die reine Luft des Himmels. Wir begegnen den Tausenden von Engeln, wir begegnen den Geistern der schon vollendeten Gerechten, wir begegnen in der Mitte – Jesus. Um ihn scharen sich alle. Um ihn scharen wir uns. Er hat einen neuen Bund gestiftet, einen neuen Bund geschenkt! Mit einem Fuß sind wir schon im Himmel.

Oben und unten

Dass ein Mensch mit einem Fuß schon anderswo sein kann, ist nicht nur eine Redensart. Manchmal merken wir das regelrecht – wenn wir uns zerrissen fühlen oder aber auch einfach nur glücklich sind über das Neuland, dass sich uns gerade auftut. Wenigstens mit einem Fuß sind wir dann schon drin!

Jesus ist in das Haus eines – führenden - Pharisäers gegangen. Jesus ist zum Essen eingeladen. Wer sonst noch dabei war? Keine Ahnung. Es ist aber eine fromme Runde. Die bösen Blicke, die wir gelegentlich oder auch immer noch auf die Pharisäer werfen, können sich getrost wieder aufhellen: Wir beobachten Menschen beim Essen auch – und unsere Tischordnungen haben es in sich. Gestylt einerseits, hierarchisch andererseits. Wer wo sitzt, ist dem Zufall – meistens – nicht geschuldet. Fein gedruckte Tischkarten zieren den Platz und markieren die Rangordnung, sorry, gelegentlich auch die Hackordnung. Die Kellner und Kellnerinnen wissen auch, wo sie anzufangen haben – und wie sie das verbergen können.

Lukas erzählt denn nicht nur, dass Jesus „genau“ beobachtet wird, er erzählt auch, dass Jesus noch genauer beobachtet – und ein gutes Wort ausspricht: Gut ist, sich nicht nach oben setzen, sich nicht falsch einzuschätzen, sich nicht über andere zu erheben. Übrigens: eine alte Weisheit. Es ist nichts neu an dieser „frohen Botschaft“.

Neu zu hören ist aber, dass bei Gott Menschen groß und bedeutend werden, die klein sind, die nichts zu sagen haben, die nach unten gedrückt werden. Bei Gott! Im Haus des Pharisäers, in frommer Runde, bei einem guten Essen wird uns ein Blick geschenkt auf unser Leben – und auf die Tischgemeinschaft, die Jesus öffnet. Er hat seine Füße nicht nur in das Haus des führenden Pharisäers gesetzt, er ist bei denen gesehen worden, die als letzter Dreck gelten – und er hat Worte dafür gefunden, Worte für sie. Wir merken das heute.

Wie sich das wohl angehört hat in dieser edlen Runde: "Wenn du mittags oder abends ein Essen gibst, so lade nicht deine Freunde oder deine Brüder, deine Verwandten oder reiche Nachbarn ein; sonst laden auch sie dich ein, und damit ist dir wieder alles vergolten. Nein, wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten."
Oft sind unsere Einladungen ein Spiel, manchmal sogar Ausdruck unserer Rechen- und Abrechnungskünste. Wir bleiben unter uns.

Mit beiden Beinen im Leben

Klar, Lukas hat an dieser Szene gefeilt. Jedes Wort hat er sozusagen in die Hand genommen, abgewogen, geschliffen, dann eingepasst. Dass Jesus „genau“ beobachtet wird, zum Beispiel, ist kein Seitenhieb auf diese frommen Menschen, die ihn eingeladen haben – es ist ein fein versponnener Hinweis, „genau“ zu beobachten. „Genau“ zu hören, was Jesus sagt, was er tut – und „genau“ zu sehen, was sich in unserer Welt abspielt. „Genau“ ist in diesem Evangelium das Schlüsselwort. Womöglich auch ein Reizwort. Lukas ist der Evangelist der Armen. Was er von Sitz- und Tischordnungen zu erzählen weiß, will unsere Feste und Feiern nicht vermiesen. Aber er lenkt unsere Blicke, unsere Sinne überhaupt, auf Menschen, die in unseren – auch frommen – Kreisen fehlen. Die übersehen werden. Die keine Kraft, keinen Mut haben, in unser Leben zu treten. Und die auch nicht eingeladen werden, Anteil zu nehmen an unseren Erzählungen, Schwächen und Sehnsüchten.

Mit beiden Beinen sind wir im Leben

Wenn das kein tolles Bild ist! Wir sind zum Berg Zion hingetreten, zum himmlischen Jerusalem, zu einer festlichen Versammlung, die sich um Jesus schart. Alle, die im Himmel verzeichnet sind, nehmen uns in ihre Mitte. So lässt uns der Hebräerbrief auf unsere Füße schauen. Wir sind hingetreten …

Und dann lässt sich das Evangelium vernehmen: Im Bild der Tischgemeinschaft sehen wir das himmlische Jerusalem, die festliche Versammlung, alle, die im Himmel verzeichnet sind mit den Gesichtern von Menschen, die sich wünschen, zu uns kommen zu können, mit uns zu feiern, mit uns das Leben zu teilen.

Holen wir sie doch ab! Die Füße sind heute schwungvoll!

Und der Friede Gottes,
der höher ist als unsere Vernunft,
bewahre unsere Herzen und Sinne
in Christus Jesus,
unserem Herrn.

Mein Ansehen bei Gott

Pater Jörg Thiemann (2010)

Besser, schneller, schöner, reicher, erfolgreicher, angesehener sein

In meinem Zimmer stehen einige Tischkarten. Oft, wenn ich zu einem Fest eingeladen bin, wird mir durch eine Tischkarte gezeigt, wo und neben wem mein Platz bei einem Fest ist. Diese Tischkarten haben für mich noch eine andere Bedeutung. Der Gastgeber hat an mich gedacht. Das tut mir gut. Sicherlich hat er sich Gedanken darüber gemacht, mich gerade hier und nicht woanders zu platzieren.

Als Jesus an einem Fest teilnahm, da hatte der Gastgeber wohl keine Tischkarten aufgestellt. Er hatte sich vielleicht gedacht, dass sich die Tischordnung wie von selbst geben werde. Oder er hatte sich gedacht: wer zuerst kommt, der mahlt zuerst, der bekommt eben die besten Plätze. Was Jesus beobachtet, das zeigt: damals wie heute möchten die Menschen die besten Plätze bekommen. Vielleicht hatte Jesus auch schon öfters was beobachtet, wovor er warnt: die bittere Erfahrung, auch heruntergesetzt werden zu können.

An-gesehen werden ...

Doch Jesus erteilt hier keinen Anstandsunterricht. Vordergründig scheint Jesus das Verhalten der Menschen zu korrigieren. "Lasst euch vom Gastgeber platzieren!" Hinter dem, was Jesus sagt, steht noch viel mehr. Denn ein äußeres Verhalten ist auch oft ein Hinweis auf eine innere Haltung. Mehr noch: ein äußeres Verhalten kann auch viel sagen, wie mein Verhältnis zu Gott ist. Genau darin sehe ich den Sinn dieser Geschichte. Wir möchten nicht nur bei Festmählern die besten Plätze haben, sondern auch im Leben. Wer von uns kennt eben nicht das Bedürfnis besser, schneller, schöner, reicher, erfolgreicher, angesehener zu sein. Das letzte Wort ist es doch, was uns am meisten beschäftigt. In den Augen der Mitmenschen gut dastehen. "Sparst du was, dann hast du was. Hast du was, dann bist du was."

... von Menschen

Mein Selbstwertgefühl hängt sehr stark davon ab, wie mich meine Mitmenschen sehen, wie sie mich mögen, mir zujubeln. Das ist ein wenig überspitzt und pointiert gesagt: doch es ist so. Auch dann, wenn ich keine Berühmtheit bin, dann möchte ich doch Anerkennung genießen. Dafür tue ich alles. Das kann mich verkrampfen.

Was ist es denn, wovon in den Zeitungen und in den Medien berichtet wird? Es sind die Erfolge, die herausragenden Leistungen. Wer nur mit dem Durchschnitt aufwarten kann, wird schon gar nicht mehr erwähnt. Es sind die Besten, die Einser-Diplome. Wie oft habe ich mir doch schon gedacht: gerne wäre ich dabei. Darum brauche ich mich auch nicht zu überheben über die ach so bösen Pharisäer, die sich die Ehrenplätze heraussuchen.

... von Gott

Diese Geschichte kann mir viel sagen, über mein Verhältnis zu mir selber, über mein Verhältnis zu Gott. Diese Geschichte kann mir viel innere Gelassenheit schenken. Jesus rät, sich vom Gastgeber platzieren zu lassen. Betrachten wir unser Leben doch als ein Fest, zu dem uns Gott einlädt. Lassen wir uns doch unseren Platz von Gott schenken. Lassen wir uns doch zuallererst von Gott anerkennen. Gott schenkt uns Anerkennung, Gott schenkt uns Ansehen. Wir sind eingeladen, uns von seiner Liebe allein abhängig machen und nicht von dem Ansehen, das wir bei Menschen genießen. Mitmenschen, von deren Ansehen wir uns abhängig machen, nutzen uns oft nur aus. Sie machen uns unfrei. Mitmenschen schauen auf das äußerliche. Doch bei Gott eben ist das anders. Ich darf darauf vertrauen, dass ich, so wie ich bin, mit allem, was ich kann und auch, was ich nicht kann, so von Gott geschaffen bin, seit Ewigkeit gedacht und vor allem so auch angesehen und geliebt bin.

Freiheit und Bescheidenheit

Mich von Gott allein abhängig zu machen, das führt mich zur Bescheidenheit. Von der hören wir in der ersten Lesung aus dem Buch Jesus Sirach. Bescheidenheit - das darf ich hier als eine Einladung verstehen. Bescheidenheit bedeutet für mich nicht, mich selber abzuwerten. Falsche Bescheidenheit wird oft entlarvt. Ich mache mich selbst nicht schlechter, aber auch nicht besser.

Wenn ich einen Erfolg im Leben verbuchen darf, sei es eine bestandene Prüfung, sei es Wohlstand, dann weiß ich: es ist eben nicht nur mein Verdienst. Wenn ich eine verantwortungsvolle Aufgabe oder ein Amt anvertraut bekommen habe, dann spüre ich, dass ich nicht nur auf eigene Kraft vertrauen darf. Dann versuche ich auch immer wieder zu sehen, welch günstige Bedingungen es auch waren, durch die ich aufsteigen durfte, neben allem Fleiß, neben aller Anstrengung. Vor allem spüre ich dann auch die Verantwortung, die ich für eine Aufgabe, für die Menschen, die mir anvertraut sind, trage.

Niemals darf ich vergessen, wer es war, der mir Talente in die Wiege legte. Gott, der Gastgeber des Festes. Gott hat mich nicht so begabt, eben so wie ich bin. Dabei hat er in Liebe auf mich geschaut. Genau so und nicht anders soll ich meinen Platz ausfüllen. Wenn ich das weiß und auch verinnerliche, dann brauche ich weder danach zu schielen, der Erste oder der Beste zu sein, noch dass ich eine flache Bescheidenheit an den Tag lege.

Meinen Wert muss ich mir nicht krampfhaft erarbeiten, ich habe meinen Wert schon durch Gottes Ansehen. Um herauszufinden, wer ich vor Gott bin, wie Gott mich geschaffen hat, muss ich im Leben auch manches ausprobieren. Das kann auch zuweilen Scheitern bedeuten. Jedes Scheitern aber bringt mich doch wieder mehr zu dem, als der Gott mich haben will.

Christsein in einer Leistungsgesellschaft

Das alles wage ich in unsere Leistungsgesellschaft hineinzusprechen, in der ein zweiter Platz schon als Niederlage gilt, in der jedes Kind schon mindestens die Realschule besuchen muss, wenn es anerkannt werden will, in der die Rechte von Leiharbeitern oft mit Füßen getreten werden: einfacher gesagt als getan. Doch gerade hier zeigt sich, was die christliche Gemeinschaft ist. Wir als Christen sollten uns in unserem ganzen Denken von den anderen Menschen unterscheiden. So wirken wir missionarisch. Weil wir eben die Werte Jesu leben. Diese unterscheiden sich ganz deutlich von den Werten anderer Menschen. Es sollen bei uns eben nicht nur schöne und gute Worte sein, dass es ein Leben auch ohne Abitur gibt, sondern es sollte durch unser Leben abgedeckt sein. Bei uns Christen sollte ein Arbeitsloser nicht verdächtigt werden, faul und arbeitsunwillig zu sein. Wir sollen denen die ersten Plätze geben, die woanders die letzten Plätze bekommen. Und um einen wichtigen Gedanken Jesu aufzugreifen: wen laden wir ein? Diejenigen, die jeder einlädt, diejenigen, mit denen man sich schmücken kann und die uns irgendwann wieder einladen. Oder diejenigen, die sich nicht revanchieren können?

Von Gott geliebt und geschätzt

Wer bekommt bei Gott wohl die Ehreplätze? Wer hat bei Gott wohl das meiste Ansehen? Immer wieder hören wir: es sind die Armen, die Geringsten. Es sind nicht eben die Einser-Diplome, die Doktortitel, es sind nicht die Gewinner: diese standen schon in diesem Leben auf dem Siegertreppchen. Ich glaube: Es sind die Menschen, die zwar nicht unbedingt im Leben auf Siegertreppchen standen, die niemals eine Auszeichnung bekommen haben, weil sie Jahrgangsbester waren, sondern es sind Männer und Frauen, die anderen gedient haben, oft im Stillen. Es sind die Menschen, die für die hilfsbedürftigen, die für die ärmsten der Armen da waren. Es sind die Taten der Hilfsbereitschaft, die aufmunternden Worte, die bei uns zählen sollten. Der Wert eines Menschen zeigt sich nicht in Leistung oder im Ansehen bei anderen, sondern darin, dass er von Gott, so wie er ist, unendlich geliebt ist. Wir Christen sollten das einander spüren lassen.

Wenn ich meine Tischkarten betrachte, dann glaube ich fest: Gott hat mir meinen Platz schon zugewiesen. Das kann sich auf meinen Platz im himmlischen Reich beziehen und auch auf meinen Platz im Hier und Heute. Er hat an mich gedacht. Ich bin das, was ich vor Gott bin und so bin ich wertvoll. Amen.

Die Freude der Erhöhten

Pater Bernhard Bossert (2010)

In uns Menschen steckt die Angst, zu kurz zu kommen. So greife ich gleich mal nach den Stück Kuchen, um es für mich zu sichern, ich erobere mir einen guten Platz, ich verschwinde rechtzeitig, bevor ich mich noch mit anderen Aufgaben als den meinen beschäftigen muss.

Was krieg' ich - was geb' ich?

Den guten Platz sichern sich auch die Gäste in der Evangeliumsgeschichte. Ein guter Platz bringt Vorteile: gesehen zu werden, bei Honoratioren zu sitzen, neue Beziehungen mit den Einflussreichen zu bekommen und beim Essen rascher und besser bedient zu werden. Doch dieses Denken entspricht dem Ich-Menschen und bringt nur kurzfristiges Glück. Jesus will, dass wir von innen her froh und frei sind, nicht abhängig, Sklaven unserer Bedürfnisse, geplagt von der Angst, zu kurz zu kommen. Sein Evangelium kippt das menschliche Ich-Streben. Er lädt ein, nicht zu fragen: "Was krieg ich?" sondern sich zu überlegen: "Was kann ich geben, wie kann ich lieben und schenken?" Er verspricht uns die Freiheit, aus der er selbst gelebt hat: abhängig von nichts und niemanden, und immer in der liebenden Beziehung zum Vater im Himmel und zu den Menschen.

Gott lädt ein zum ersten Schritt

So lädt Jesus ein, freiwillig, aus Liebe gleich anderen den besseren Platz zu gönnen. Worum es geht, habe ich durch folgendes Erlebnis verstanden: Ich saß in einem internationalen Schnellzug, der von Rom nach München fuhr. Ich war noch voller Eindrücke von der Seligsprechung P. Stanggassingers (1988). Da ich in diesem Nachtzug keinen Liegewagen mehr bekommen hatte, konnte ich mir wenigstens noch einen Sitzplatz reservieren lassen. So saß ich auf meinem bezahlten Platz in einem übervollen Wagen. Draußen am Gang drängten zahllose Reisende. Da ging die Abteiltür auf und eine temperamentvolle Frau begann auf eine Mutter mit zwei kleinen Mädchen mir gegenüber einzureden: "Was brauchen die Kleinen jedes einen vollen Sitzplatz? Die sollen zusammenrutschen, damit wir hineinkönnen!" "Auf gar keinen Fall! Wir haben bezahlt!" So ging der Streit - bis mir ein unangenehmer Gedanke kam: "Wenn Du ein Christ bist, versuchst Du zu lieben - und dann - bietest Du Deinen Platz an!" Ich kämpfte mit mir: Die denken doch, wenn ich aufstehe: der ist verrückt! Ich schwitzte. Doch dann hatte ich's gepackt: Ich stand auf und bot der streitbaren Dame meinen Platz an. Die schob ihre größere Tochter - der dies sichtbar peinlich war - ins Abteil und ich richtete mich im Gang auf eine lange Nacht ein. Trotz bald schmerzender Füße hatte ich ein gutes Gefühl. Nach einer Stunde kam die streitbare Frau zu mir und tippte mir auf die Schultern: "Sie können wieder ins Abteil!" meinte sie. "Wir haben einen anderen Platz!" Ja, der Wagen hatte sich irgendwie geleert. Ich ging in mein Abteil, setzte mich und begann zu begreifen: Gott will, dass wir lieben. Er will den ersten Schritt von uns. Doch das genügt ihm oft schon und Er belohnt unseren guten Willen mit Freude im Herzen. Er überfordert uns nicht.

Erhöht werden - in der Freude

Jesus zeigt uns, dass Geben viel schöner ist: Wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht. Wer freiwillig dient, hat eine innere Geradheit. Jesus schlägt vor, sich auf die Stufe der Niedrigen zu stellen: der Armen, der Blinden, der Krüppel, der Lahmen, der Blinden, der Menschen, die es nicht vergelten können. Er lädt ein zum absichtslosen Lieben.

Vor ein paar Jahren musste ich einen kranken Mitbruder zum Arzt fahren. Er versicherte mir, dass es höchstens eine Stunde dauern würde. Doch statt einer Stunde dauerte es einen halben Tag. Eigentlich hätte ich einen Berg Arbeit auf dem Schreibtisch zu erledigen gehabt. Schon wollte ich mich ärgern, so die Zeit zu verplempern, als mir klar wurde: Wofür lebst Du? Für dein Programm, oder um zu geben? Ich entschied mich neu für die Liebe und wusste auch von innen her, dass nur dies richtig war. Nun konnte ich mit neuer Freude für meinen Mitbruder da sein und mich auch für die anderen Patienten im Wartezimmer öffnen. Ein paar Wochen später ging ich hinter seinem Sarg her. Da reuten mich die 3 Stunden Wartezeit nicht. Ich Gegenteil, ich freute mich, dass ich noch dieses bisschen Gute an ihn verschenken konnte. Blumen verschenkt im Leben sind wichtiger, als sie nachher auf das Grab zu legen.

Denn wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt. wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden. Das ist das Grundgesetz des Evangeliums.
Liebe Gläubige, viele von uns haben solche Schritte schon getan und haben sich freiwillig in der Antwort auf den Anruf Gottes erniedrigt. Mag sein, dass es Momente gibt, wo man meint, vielleicht doch etwas zu versäumen. Doch wenn man dann wieder bewusst den Schritt getan hat für Gott und die Menschen, kommt Freude auf. Das ist ein Zeichen der Erhöhung, die auf dieser Welt angeht und in der anderen grenzenlos schön ist.
Also, liebe Christen, seien wir großzügig im Erniedrigen, die Freude danach ist der Beweis, dass Christi Versprechen von der Erhöhung wahr ist.

Auf der Suche nach dem richtigen Platz

Dr. theol. Bruno Hidber (2010)

Das Bild, das Jesus uns im Evangelium vor Augen hält, bedarf keines langen Kommentars. Es ist deutlich genug und findet sicher ein Echo in Erfahrungen, die wir selber schon gemacht haben oder machen mussten. Auch heute ist das Gerangel um die besten Plätze und um die größte Aufmerksamkeit überall gegenwärtig. Politik und Wirtschaft führen dieses Spiel der Eitelkeiten jeden Tag in den Medien auf. Aber wir finden es leider auch in der Kirche und da wirkt es besonders abstoßend. Dieser Kampf um den besten, um den ersten Platz wird sodann mit Hingabe ausgetragen bis in die Ehen und Familien hinein.

Nun gilt es aber auch zu bedenken, dass hinter dem Negativen dieses Bildes und dieser Tatsachen auch etwas sehr Positives steht, ohne das wir gar nicht leben könnten. Jeder Mensch ist auf der Suche nach dem eigenen Platz, und diese Suche begleitet und prägt ihn sein ganzes Leben lang.

Es beginnt beim Kind. Die Zuwendung und Geborgenheit, die es von den Eltern und Geschwistern erfährt, lässt es seinen Platz finden in der Familie auch durch Trotzphasen hindurch. Die Suche nach dem eigenen Platz kann dann dramatische, auch kurvenreiche Formen annehmen in der Pubertät. Sie geht weiter im Erwachsensein. Wo ist mein Platz in der Partnerschaft, im Berufsleben, wie finde ich Anerkennung? Diese Suche nach dem eigenen Platz gestaltet sich noch einmal neu und manchmal auf beängstigende Weise mit dem Älterwerden. Wie behalte ich meinen Platz, wenn die Grenzen enger werden und vieles, was einmal selbstverständlich war, nicht mehr geht?

Den richtigen Platz im Leben finden

Wie und wo findet der Mensch seinen richtigen Platz im Leben, jenen Platz, der ihm entspricht und auf dem er zu sich selbst findet? Hier ist nun die Botschaft des Evangeliums eindeutig. Er kann ihn nicht finden, wenn er nur brutal seine Ellbogen einsetzt, Andere damit wegstößt und rücksichtslos deren Plätze besetzen will.

Kehren wir noch einmal zum Kind zurück. Es muss lernen, seinen Platz zu finden und sich durchzusetzen. Dem dienen auch die Trotzphasen. Sie wirken sich positiv aus, wenn sie getragen sind vom Verständnis und Einfühlungsvermögen der Eltern und der Geschwister. So kann das Kind erfahren, dass es sich selbst findet, weil Andere ihm seinen Platz zugestehen in der Gemeinschaft der Familie, die auch ihre Spielregeln und Grenzen hat.

Das gilt grundsätzlich auch für uns Erwachsene. Es ist gut nach Anerkennung und dem mir zustehenden Platz zu streben. Aber das kann nicht gelingen wenn ich mich selbst überschätze und Andere nur als Konkurrenten ansehe, die auszuschalten sind. Sondern auch als Erwachsener muss ich es zulassen, dass mein Platz mir zugewiesen wird von jenen, mit denen ich in einem Austausch von Liebe, Vertrauen und gegenseitiger Achtung verbunden bin. Gerade da gelten die Spielregeln einer guten und gerecht geordneten Gesellschaft.

Den Platz finden, den Gott mir zuweist

Letztlich aber kommt es darauf an, jenen Platz zu finden und einzunehmen, den Gott mir zuweist. Dazu bedarf es des Glaubens und des Gebetes. Doch allein der Platz, den ich vor Gott finde, wird der Ort sein, der Bestand haben kann in allem und durch alles hindurch. Jesus sagt uns zu, dass Gott jedem Menschen seinen ihm zustehenden Platz anbietet. Dazu gebraucht er des Öfteren das Bild vom Festmahl, allerdings in einem durch und durch positiven Sinn. Alle sind eingeladen, jedem ist sein Platz bereitet. Ein Abbild dafür ist jetzt dieser Raum, die Kirche und das, was wir in ihr feiern. Mit der Eucharistie sagt uns Gott, wo ER seinen Platz unter uns Menschen einnimmt und welches der Platz ist, den er uns schenkt: eine Gemeinschaft mit ihm, die Fülle des Lebens schenkt. Danken wir dafür und bitten wir, dass wir immer mehr Menschen seien, die auch den zweiten Teil des Evangeliums im Leben umsetzen: dass wir all denen Platz geben, die uns brauchen und für die wir Verantwortung tragen.

Für Gott steht der Mensch in der Mitte

Pater, Dr. theol. Felix Schlösser (2010)

Gegen Ende des Evangeliums, das wir gehört haben, stehen Worte Jesu, die wir überschreiben können: "Die Wahl der rechten Gäste" (Lk 14, 12-14). Jesus war, so hörten wir, bei einem führenden Pharisäer zu Gast. Der hatte nur vornehme Leute eingeladen. Und Jesus gibt ihm zu bedenken: "Wenn du ein Essen gibst, dann lade Arme, Krüppel, Lahme und Blinde ein. Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten. Es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten." Nach diesen Mahnworten, die sich, so schwer sie zu verwirklichen sind, auch an uns richten, folgt beim Evangelisten Lukas das Gleichnis von dem Festmahl, zu dem ein Mann eingeladen hatte ((Lk 14, 16-24).

Hilfsbedürftige Menschen einladen.

Was dem Gastgeber empfohlen wird, nämlich statt seiner vornehmen Freunde hilfsbedürftige Menschen einzuladen, findet in dem Gleichnis bildhaften Ausdruck. Nachdem die eingeladenen Gäste mit allerlei Entschuldigungen nicht beim Festmahl erschienen, waren es schließlich die Armen und die Krüppel, die Blinden und die Lahmen, die sich einfanden. Sie waren von den Dienern im Auftrag ihres Herrn von den Straßen und Gassen der Stadt herbeigeholt worden

Dass die zuerst Eingeladenen, alle ohne Ausnahme, sich entschuldigten, ist sicher eine Zuspitzung, wie sie der bildhaften Rede eigen ist. Es geht in diesem Gleichnis darum, den vornehmen und begüterten Leuten Arme und Kranke gegenüber zu stellen. Diese gehören derselben Menschengruppe an wie in dem Jesuswort, in dem von der Wahl der rechten Gäste die Rede ist. Der Gegensatz zwischen wohlhabenden, geehrten Leuten und armen, verachteten Menschen ist die Sinnspitze der Erzählung. Das Lukasevangelium hat man "das Evangelium der Armen" genannt. Die soziale Dimension des Lukasevangeliums zeigt sich auch deutlich in diesem Gleichnis.

Jesus ist in den Gleichnissen gegenwärtig.

Jesus erzählt in seinen Gleichnissen nicht von sich selbst. Und doch ist er in ihnen gegenwärtig. Darüber möchte ich jetzt mit Ihnen ein wenig nachdenken. Am Anfang des Markusevangeliums, vor dem öffentlichen Wirken Jesu in Galiläa, steht das programmatische Wort: "Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!" (Mk 1,15). Die sich ankündigende Gottesherrschaft und der Glaube an sie haben dem Leben und Wirken Jesu die Richtung gewiesen. Er wusste sich von Gott gesandt, die Botschaft vom Reich Gottes den Menschen zu verkünden. Woran man das Reich Gottes mit seiner neuen Wertordnung erkennen kann, hat uns Jesus in seinen Gleichnissen in bildhafter Weise nahe gebracht. "Das Reich Gottes ist wie ...". So werden viele Gleichnisse eingeleitet. Jesus spricht darin von der grenzenlosen Liebe Gottes, im Kontrast dazu aber auch von denen, die sich seiner Liebe verweigern.

In den Gleichnissen wird, wie nirgends sonst im Evangelium, Gottes rettendes Tun offenbar. Sie lassen Gott vernehmen, indem sie die Sprache der Liebe sprechen und uns zu dieser Liebe ermutigen. In ihnen hat uns Jesus einen Gott wahrnehmen lassen, dessen Liebe alles menschliche Begreifen übersteigt. Bei allen drei Synoptikern wird vom "Geheimnis des Gottesreiches" gesprochen (Mt 13,11; Mk 4,10; Lk 8,10). Jesus hat es uns in seinen Gleichnissen erschlossen.

Jesus erzählt in den Gleichnissen von Gott

Jesus erzählt in den Gleichnissen von Gott, seinem Vater. In dem Mann, der den am Rande Stehenden nachgeht und sie am Festmahl teilnehmen lässt, kommt Gott in den Blick. Gott wird erkennbar in dem Vater, der seinen auf Abwege geratenen Sohn in die Arme schließt. Im Herrn des Weinbergs, der auch den zuletzt Gekommenen ungeteilt seine Liebe schenkt, wird Gott sichtbar. Der vergebungsbereite Gott zeigt sich in dem König, der einem seiner Diener eine ungeheure Schuld erlässt. In den Beispielerzählungen vom reichen Mann und dem armen Lazarus, vom Pharisäer und Zöllner, vom barmherzigen Samariter will uns Jesus zu einem von der Liebe inspirierten Verhalten ermutigen.

Die Gleichniserzählungen lassen sich nicht von Jesus trennen, sie müssen in Beziehung gesetzt werden zu seinem Leben. Ein Wort von Joachim Gnilka in seinem Jesusbuch: "Die Botschaft von der seinsverwandelnden Liebe Gottes, die die Gleichnisse bieten, kann letztlich nur verstanden, wirksam werden und überzeugen im Kontext des Lebens Jesu, wo er diese Liebe verwirklichte. Wenn sich das Reich Gottes je ereignete, dann war er es, der es zum Ereignis machte" (S. 97). So weit das Zitat. Die unentwegte Liebe Gottes, von der Jesus in den Gleichnissen spricht, wird in seinem Handeln erfahrbar. Er hat diese Liebe in seinem Leben wahr gemacht. Darin liegt die Wahrheit der Gleichnisse - nicht darin, ob sie in dieser oder jener Situation von Jesus so wörtlich erzählt worden sind.

Für Gott steht der Mensch in der Mitte.

Was Jesus in den Gleichnissen darstellt, wird vor allem sichtbar in der Begegnung Jesu mit den Menschen. Mit jenen, die schuldig geworden sind und von den Gesetzeslehrern abgeschrieben wurden. Für Gott steht der Mensch in der Mitte. Darauf kann im übertragenen Sinne die von den Gesetzeswächtern verachtete Ehebrecherin hindeuten, die in der Mitte steht (Joh 8,9). Gott liegt alles am Menschen. Dies wollte uns Jesus in seinen Gleichnissen nahe bringen.

Seine Begegnungen mit schuldig gewordenen Menschen zeigen, dass wir von Gott geliebt sind, dass er uns niemals fallen lässt. Ja unsere Schuld kann heilsam sein, kann zu einer "glücklichen Schuld" werden, wie wir es im Exultet der Osternacht singen, weil sie uns Gottes vergebende Liebe erfahren lässt. Wir sind von Gott angenommen und geliebt, trotz unserer Schuld. "Es ist", nach einem Wort von Blaise Pascal, "nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen." Heilsam kann unsere Schuld auch dann sein, wenn wir erkennen, dass Gott uns ungeschuldet seine Liebe schenkt. Dies müsste uns von aller Selbstgerechtigkeit frei machen. Dietrich Bonhoeffer hat einmal geschrieben: "Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden als mit unseren vermeintlichen Großtaten."

Jesus weist in seiner ungeteilten Liebe zu allen Menschen über sich hinaus hin auf Gottes Liebe, nicht zuletzt hin auf seine vergebende Liebe. In Jesus ist "die Güte und Menschenfreundlichkeit Gottes, unseres Retters" erschienen, wie es im Titusbrief heißt (Titus 3,4). Jesus selbst ist das Gleichnis Gottes in unserer Welt.

Liebe rechnet nicht

Pater Klemens Nodewald (2010)

Demuts-Heuchler?

Das heutige Evangelium möchte an unsere Gesinnung appellieren. Jesus beobachtet, wie offensichtlich einige Gäste nicht einfach zum Feiern und zur Ehrung des Gastgebers gekommen sind, sondern die Teilnahme am Festmahl dazu nutzen oder missbrauchen, sich selbst ins Rampenlicht zu bringen. Wenn sie ihr Verhalten nicht bedenken und ändern, wird auch der Ratschlag Jesu, sich auf den letzten Platz zu setzen, nicht viel helfen. Denn man kann sich ja auch heuchlerisch-demütig auf den letzten Platz setzen, um dann in einer großen Show höher hinauf zu rücken. Gnade dem Gastgeber, der die Schein-Demütigen nicht entdeckt und sie nicht in großer Geste nach oben komplimentiert; die Demuts-Heuchler werden es ihn bei erstbester Gelegenheit spüren lassen.

Wenn wir zurecht davon ausgehen, dass Jesus uns nicht zu einer geheuchelten Demut aufrufen will, so bleibt die Frage: Wofür möchte er uns die Augen öffnen?
Anerkennung und Ehre spielen in unserem Leben eine wichtige Rolle. Ohne Anerkennung kommt wenig Freude auf. Ohne Lob versiegen auf Dauer Schwung und Elan in uns. Anerkennung brauchen wir Menschen wie das tägliche Brot. Völlig auf sie zu verzichten, kann daher nicht das Anliegen Jesu sein. Es muss ihm nach meinem Empfinden um die innere Einstellung zu Lob und Anerkennung gehen.

Anerkennung - so sollen wir begreifen - ist ein Geschenk. Um es auf ehrliche Weise zu erhalten, darf man den anderen nicht bedrängen oder zu einem Lob halbwegs erpressen. Es muss aus einer freien Haltung heraus gegeben werden, damit die Aufrichtigkeit gewahrt bleiben kann. Bei halbwegs erzwungenem Lob weiß man nie genau, wie ehrlich es ist. Jesu Antwort lautet: Lass den anderen die Freiheit, ob und auf welche Weise sie dich loben oder ehren wollen.

Anerkennung schenken

Nun ist es leider so, dass wir Menschen das Loben und Anerkennen oft vergessen und vernachlässigen. So manches wohlverdiente Lob fällt unter den Tisch. Oder weil wir zu den Kleinen und Unauffälligen zählen, wird unser Name kaum genannt, unserer Leistung keine Gewicht beigemessen.

In diesen Situationen ist es gut und hilfreich zwei Dinge zu bedenken. Einmal höre ich Jesus sagen: Bleib ruhig und vertraue darauf, dass Gott dich nicht übersieht. Er wird dir in seinem Herzen jenen Ehrenplatz geben, den du verdient hast. Mögen Menschen dir auch die gebührende Ehre und Anerkennung versagen; Gott wird dies nicht tun.

Und als Zweites gilt es zu beachten, wenn uns gebührende Anerkennung nicht gezollt wird. Wir dürfen und sollten uns auch selber loben, wo es berechtigt ist. Was wir gut vollbracht haben, darauf dürfen wir stolz sein und uns sagen: Das hast du gut gemacht. Niemand - außer Gott - weiß genau, wie viel Mühe, Liebe, Energie wir in unser jeweiliges Wirken setzten. Letztlich kann das nur jeder für sich selbst beurteilen. Wo unser Verhalten und Wirken in guter Absicht und mit Hingabe geschah, dort sollten wir auskosten, dass wir zuverlässig, aufrichtig, mutig, entschlossen, von Liebe und Güte geprägt handelten. Dieser Stolz ist gut und berechtigt und vernünftig. Er gibt uns die Kraft, um Anerkennung nicht buhlen zu müssen.

Die uns zustehende Anerkennung von Seiten Gottes ist uns gewiss. Klären müssen wir für uns, ob wir unseren Wert mehr vom Lob der Mitmenschen abhängig machen wollen oder von der eigenen Freude über das, was wir uns selbst ehrlicher Weise an Lob und Anerkennung sagen und zubilligen können.

Liebe rechnet nicht

Wie sehr es Jesus um die innere Haltung und Gesinnung geht, wird auch in seinem zweiten Hinweis deutlich. Dort fordert er uns auf: Wir sollen unser Gutsein und unsere Liebe nicht zu einem Tauschgeschäft verkommen lassen, indem wir nur die einladen oder nur denen Gutes erweisen, die uns das Gute bei Gelegenheit wiedervergelten. Gibst du mir - gebe ich dir. Lädst du mich ein - lade auch ich dich ein. Habe ich keine Vorteile von dir - bist du für mich uninteressant.

Wie Gottes Liebe allen zuteil wird, unabhängig davon, wie die Menschen sich ihm gegenüber verhalten, so soll unsere Liebe in unserem Wesen verankert sein. Wie Jesus in seinem Handeln ganz von der Liebe bestimmt wurde, so sollen auch wir uns von echter Liebe leiten lassen. Wahre Liebe rechnet nicht, zählt nicht, erwartet keine Gegenleistung. Sie wird sich außerdem immer auch denen zuwenden, die gar nicht die Möglichkeit haben, uns unser Gutsein zu vergelten. Jesus benennt konkret die Armen, dann Lahme und Blinde, also Menschen, die von ihrer Gesundheit her nie in die Lage versetzt werden, sich revanchieren zu können. Neben den von Jesus angeführten Beispielen könnten wir noch ergänzend hinzufügen: Wie sieht es aus mit den Menschen, die uns Unrecht taten, die sich selbst verschuldet ins Unglück brachten, die unseren guten Rat, der ihnen helfen würde, nicht annehmen. Auch ihnen unser Wohlwollen zu erhalten und sie nicht beiseite schieben, ist Jesu Anliegen an uns.

Wieder stellt sich die Frage wie schon bei Lob und Anerkennung: Will ich mein Handeln abhängig machen von den Mitmenschen und ihrem Verhalten mir gegenüber oder mühe ich mich, meine Gesinnung der Einstellung Gottes und seines Sohnes Jesus Christus anzugleichen? Selig preist Jesus unser Bemühen, wenn es einer geläuterten Gesinnung entspringt. Wie Gott nicht nach dem Motto handelt "Weil du mir gegeben hast, gebe auch ich dir", so sollen wir immer mehr hineinwachsen in eine Haltung, die Freude daran findet, Liebe großmütig und ohne Berechnung zu verschenken. Je mehr uns dies gelingt, je deutlicher wir uns ehrlich sagen können "Ich bemühe mich ernsthaft, die Liebe echt zu leben", umso unabhängiger werden wir davon, ob und in welchem Umfang wir gelobt werden.

Lassen wir Jesu Beispiele auf uns wirken. Sie führen uns zu innerer Reife. Denn sie verhindern, dass wir geschöntem Lob aufsitzen, das wir uns erbettelt haben, und dass wir in unserer Liebe weit hinter dem zurück bleiben, was wahre und echte Liebe ausmacht.
Wie Gott uns sieht, ob er voll des Lobes über uns ist, danach müssten wir uns fragen.
Er hat uns eingeladen zur Mahlfeier. Geben wir ihm die Ehre als seine geladenen Gäste.

Predigtsuche1

Jörg Thiemann (2019)

Lieder:
GL 140: Kommt herbei, singt dem Herrn
GL 148: Komm her, freu dich mit uns, tritt ein
GL 210: Das Weizenkorn muss sterben
GL 216: Im Frieden dein, o Herre mein
GL 233: O Herr, wenn du kommst, wird die Welt wieder neu
GL 395: Den Herren will ich loben...
GL 397: Alle meine Quellen entspringen in dir
GL 400: Ich lobe meinen Gott aus ganzem Herzen
GL 405: Nun danket alle Gott
GL 422: Ich steh vor dir mit leeren Händen, Herr
GL 424: Wer nur den lieben Gott lässt walten
GL 427: Herr, deine Güt ist unbegrenzt
GL 428: Herr, dir ist nichts verborgen
GL 429: Gott wohnt in einem Lichte
GL 437: Meine engen Grenzen...
GL 440: Hilf, Herr meines Lebens
GL 448: Herr, gib uns Mut zum Hören
GL 458: Selig seid ihr...
GL 468: Gott gab uns Atem, damit wir leben...
GL 477: Gott ruft sein Volk zusammen (2. Str.)
GL 484: Dank sei dir, Vater, für das ewge Leben

GL 543: Wohl denen, die da wandeln

Psalmen und Kehrverse:
GL 34: Herr, wer darf Gast sein in deinem Zelt, wer darf weilen auf deinem heiligen Berg - Mit Psalm 15 - VI.
GL 305,4: Dies ist mein Gebot: Liebet einander, wie ich euch geliebt - Mit Psalm 15 (GL 34,2) - VI.
GL 404: Danket dem Herrn, er hat uns erhöht; Großes hat er an uns getan - Mit Magnificat (GL 631,4) - IX.
GL 444: Danket dem Herrn, denn ewig währt seine Liebe - Mit Psalm 34 (GL 39,2) - V.
GL 584,4: Herr, du hast Worte ewigen Lebens - Mit Psalm 19 oder mit Magnificat (GL 634,4) - II.

6

Hans Hütter (2022)

Ein herzliches Willkommen zum Gottesdienst! Unsere Kirche steht allen offen, die hier Gott loben, danken oder mit bitten vor ihn treten wollen.
Am Beginn legen wir alles ab, was uns voneinander oder von Gott trennt und bitten wir ihn um sein Wohlwollen. Wir alle bedürfen in gleicher Weise seiner Barmherzigkeit.

Jörg Thiemann (2019)

Wir sind hier zusammengekommeeb, um miteinander Gottesdienst zu feiern. Wir sind hier so wie wir sind, mit allem, was gut ist in unserem Leben, mit allem, was uns nicht gelingt. Wir brauchen keine Maske zu tragen. Gott kennt uns von Grund auf. Gott liebt uns von Grund auf.
Grüßen wir IHN jetzt in unserer Mitte und bitten wir um sein Erbarmen:

Bernd Kösling (2016)

Manchmal stehen wir in der Gefahr, die christliche Botschaft auf einen moralischen Imperativ zu reduzieren. Du muss nur schön freundlich zu deinen Mitmenschen sein, besonders den Armen, dann wir schon alles gut. Christliches Leben ist aber vor allem Nachfolge Jesu Christi. Denn in der Nachfolge gehen wir dem nach, was er uns vorgelebt hat. Wir folgen seinem Beispiel und seinem Handeln, zu deren Kern dann tatsächlich die Liebe zu den Armen gehört. Nicht immer gelingt uns das, deshalb bitten wir am Beginn unseres Gottesdienstes um sein Erbarmen.

Manfred Wussow (2013)

In unserem Gottesdient heute wird uns ein Blick in den Himmel geschenkt – und ein Gastmahl auf der Erde. In unserem Gottesdienst entdecken wir auch die Füße neu. Sie sind weite Wege gegangen, wurden müde und wund.
Im 86. Psalm (3.5) heißt es:
Sei mir gnädig, o Herr. Den ganzen Tag rufe ich zu dir.
Herr, du bist gütig und bereit, zu verzeihen;
für alle, die zu dir rufen, reich an Gnade.
Lasst uns ihn anrufen:

Jörg Thiemann (2010)

"Eingeladen zum Fest des Lebens, machen wir uns auf den Weg!" So beginnt ein schönes neues religiöses Lied. Wir sind eingeladen, mit unseren unterschiedlichsten Lebensgeschichten, mit unseren verschiedensten Positionen und auch den unterschiedlichsten Lebenssituationen.
Haben wir bei den Mitmenschen oft ein unterschiedliches Ansehen, bei Gott - so die frohe Botschaft - ist das ganz anders. Auf jeden von uns sieht er mit der gleichen Liebe.
Wir Menschen sind in Gefahr uns selbst als was Besseres zu sehen. Lassen wir uns in dieser Feier zur Bescheidenheit einladen. Sein Wort ermutigt uns dazu. Jesu Liebe, die sich in seiner Hingabe zeigt, die in der Eucharistie greifbar wird, ist uns Hilfe dazu.
Grüßen wir ihn in unserer Mitte und bitten wir ihn um sein Erbarmen.

Klemens Nodewald (2010)

Die Lesungen des heutigen Sonntags befassen sich mit Bescheidenheit und Demut. Jesus mag an uns Menschen nicht, dass wir uns über Gebühr in den Vordergrund drängen oder auf Anerkennung pochen, die uns im Grunde nicht zusteht. Er möchte uns zum Nachdenken bewegen und einen Weg zeigen, der echter und uns Menschen angemessener ist.

6

Hans Hütter (2022)

Herr, Jesus Christus,
du warst Gott gleich und bist dennoch in unser Erdenleben eingetreten und bist ein Mensch unter Menschen geworden.
Herr, erbarme dich.

Du hast dein leben in den Dienst der Schwachen und Kleinen gestellt und dich mit ihnen solidarisiert.
Christus, erbarme dich.

Als du von den Menschen verstoßen wurdest, hat dich Gott über alle erhöht.
Herr, erbarme dich.

Jörg Thiemann (2019)

Herr Jesus Christus,
du bist Meister, doch du bist wie einer, der dient.
Herr, erbarme dich.

Herr Jesus Christus,
du warst wie Gott, doch du wurdest wie ein Sklave.
Christus, erbarme dich.

Herr Jesus Christus,
du warst ohne Sünde, doch du gabst am Kreuz dein Leben hin für uns.
Herr, erbarme dich.

Bernd Kösling (2016)

Herr Jesus Christus,
du bist gekommen, nicht um dich bedienen zu lassen, sondern um zu dienen.
Kyrie eleison.

Du bist ein Freunde der Armen, Krüppel , Lahmen und Blinden.
Christi eleison.

Du rufst uns in deine Nachfolge und zur Liebe zu den Kleinen.
Kyrie eleison.

Manfred Wussow (2013)

Herr,
wir gehen ausgetretene Wege.
Menschen legen wir auf Bilder fest
und geben sie nicht mehr frei.
Herr, erbarme dich.

Christus,
du gehst den untersten Weg.
In deiner Liebe hast du dir
Schuld, Einsamkeit und Tod aufgeladen.
Christus, erbarme dich.

Herr,
wir suchen neue Wege.
Hilf uns, aus dem Bann der Ängste herauszutreten
und Brücken zu einander zu bauen.
Herr, erbarme dich.

Jörg Thiemann (2010)

Jesus,
dein Reich, das du verkündest,
ist nicht von dieser Welt.
Es ist ganz anders.

Du preist die Armen selig in einer Welt des Reichtums und der Leistung.
Herr, erbarme dich.

Du wäschst deinen Jüngern die Füße gerade weil du der Meister bist.
Christus, erbarme dich.

Die Ersten werden bei dir die Letzten, die Letzten die Ersten sein.
In der Welt zählen Siege und Gewinne.
Herr, erbarme dich.

Klemens Nodewald (2010)

Wenden wir uns Gott und unserem Herrn Jesus Christus zu,
die uns stets mit Wohlwollen und in Achtung begegnen.

Herr Jesus Christus,
dir ist jeder Mensch wertvoll
Herr, erbarme dich.

Gerade auch die Kleinen und Geringen,
die wir Menschen oft nicht beachten,
übersiehst du nicht
Christus, erbarme dich.

Alle, die sich in ihrem Versagen ehrlich und in Demut an dich wenden,
richtest du auf
Herr, erbarme dich.

In seiner Güte erbarme sich unser der Herr.
Er schenke uns die Vergebung unserer Verfehlungen
und neue Kraft zu aufrichtiger Gesinnung und guten Werken.

7

Messbuch - TG 22. Sonntag: binde uns immer mehr an dich

Allmächtiger Gott,
von dir kommt alles Gute.
Pflanze in unser Herz
die Liebe zu deinem Namen ein.
Binde uns immer mehr an dich,
damit in uns wächst, was gut und heilig ist.
Wache über uns und erhalte, was du gewirkt hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.

MB 22. Sonntag im Jahreskreis

Messbuch - TG Auswahl 23: Reichtum, Not, Hunger und Überfluss klagen uns an

Gott, unser Schöpfer.
Die Gegensätze in der Welt klagen uns an:
Reichtum und Not,
Hunger und Überfluß,
Sorglosigkeit und Leid stehen gegeneinander.
Hilf du uns allen,
daß wir aufhören, die Gegensätze zu verschärfen,
und anfangen,
einander Brüder und Schwestern zu sein.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.

MB Auswahl 23

Messbuch - TG Auswahl 15: uns zusammengeführt als deine Gemeinde

Herr, unser Gott.
Junge und alte Menschen,
einfache und kluge,
erfolgreiche und solche, die sich schwertun,
hast du hier zusammengeführt als deine Gemeinde.
Gib einem jeden
etwas von deinem guten, heiligen Geist,
damit wir dich und uns selbst
und einander besser verstehen
und vorankommen auf dem Weg,
auf den du uns miteinander gestellt hast.
Darum bitten wir durch Jesus Christus.
Amen.

MB Auswahl 15

Sonntagsbibel

Gott,
dein Sohn wollte Diener der Menschen sein.
Schenk uns die Bereitschaft,
uns an seiner Haltung zu orientieren,
der mit dir lebt und herrscht in Ewigkeit.

Jörg Thiemann (2019)

Guter Gott,
du kennst uns;
du weißt, was wir können,
du weißt, was wir nicht können.
Du kennst uns;
du siehst, wo unsere Liebe zu dir gelingt,
du siehst, wo unsere Liebe unvollkommen ist.
Mit allem dürfen wir hier sein, vor dir.
Wir brauchen uns nicht zu verstellen.
Wir können es auch nicht.
Wir sind nicht mehr als wir vor dir sind.
Wir sind auch nicht weniger als wir vor dir sind.
Eines sind wir alle: geliebte Töchter und Söhne.
Lass uns das immer neu erfahren. - Amen.

Manfred Wussow (2013)

Wir danken dir, unser Gott,
für die Füße.
Mit ihnen erobern wir die Welt,
wir entdecken Furchen und Steine,
wir gehen durch dick und dünn,
wir erklimmen Berge,
wir tasten uns nach unten hinab.
Schenke uns Füße,
die schon einmal den Himmel gespürt haben
und mutig sind, auf einen anderen Menschen zuzugehen,
um ihn in unser Leben einzuladen.
Das erbitten wir im Namen Jesu,
der für uns Weg, Wahrheit und Leben ist.

Jörg Thiemann (2010)

Gott, du unser Gastgeber,
du veranstaltest ein Fest.
Das Leben kann ein Fest sein.
Und du lädst alle ein:
Es ist kein bestimmter Club,
kein bestimmter Beruf, kein bestimmter Stand.
es gibt nur ein Kriterium:
dein Wort zu hören
und sich nach Kräften bemühen, es zu tun.
Es gibt nur ein Kriterium:
das ist die Liebe zu dir, zueinander, zu uns selbst.
Du teilst uns die Plätze zu.
Du weißt, wie unser Leben ist - nicht wir.
Nimm uns auf - zeige uns unseren Platz.
Wir wissen, du weißt, warum du uns diesen zuweist. Amen.

9

Hans Hütter (2022)

Wir schauen auf zu Menschen, die Rang und Namen haben.
Jesus hat vor allem auf die Kleinen und Mühseligen geschaut und sie nicht übersehen.
Für sie wollen wir nun bitten:

Für alle, die unter Krieg, Terror und Verfolgung zu leiden haben
und deren Würde mit Füßen getreten wird.

für alle Menschen, die wegen ihrer Herkunft oder ihrer Eigenheiten geringgeschätzt und verachtet werden.

Für alle Menschen, die von Bildungsmöglichkeiten, Wohlstand und sozialem Ansehen ausgeschlossen werden.

Für alle, die durch Krankheit oder Behinderung auf das Wohlwollen und die Hilfe ihrer Mitmenschen angewiesen sind.

Für alle, die sich in Politik und Gesellschaft für Gleichheit, Solidarität und nachhaltige Entwicklung einsetzen.

Für unsere Verstorbenen. Vergilt ihnen alles Gute, das sie gewirkt haben, und belohne sie mit ewigem Leben.

Bei dir, Herr, haben wir als deine Schwestern und Brüder Ansehen und Wertschätzung.
Du hast die Macht, unsere Welt im Geiste des Reiches Gottes zu erneuern. – Amen.

Renate Witzani (2022)

Gott will bei jedem Menschen ankommen.
Beten wir, dass wir für seine Ankunft bei uns offen und bereit sind:

Deine Botschaft allen Menschen zugänglich zu machen und am Heil der ganzen Welt mitzuwirken, ist das Ziel des synodalen Wegs deiner Kirche.
Hilf uns, trotz all der verschiedenen Visionen und Erwartungen gemeinschaftlich dieses Ziel im Blick zu behalten.

Wir erleben Umbrüche im Machtgefüge der Weltpolitik und unserer ökonomischen und ökologischen Lebensbedingungen.
Hilf uns, in Weisheit und Bescheidenheit Möglichkeiten zu finden, die alle an einem menschenwürdigen Leben teilhaben lassen.

Jesus vermittelt uns in Wort und Tat, wie christliches Leben geht.
Schenke uns ein großes und weises Herz im Umgang miteinander.

Jeder von uns hat bestimmte Erwartungen an sich selbst und sein Leben.
Hilf uns, auch Irrwege und Misserfolge annehmen zu können.

Bis in den Tod hinein sind wir stets auf deine verzeihende Liebe angewiesen.
Wir beten für unsere Verstorbenen und alle unter uns, die meinen, ihnen im Leben etwas schuldig geblieben zu sein.

Gott, unser Vater!
Wir vertrauen darauf, dass du jeden von uns den Platz im Leben zuweist, den wir brauchen, um deine Liebe zu erkennen und danach zu leben.
Dir danken wir, dich preisen und loben wir. - Amen.

Jörg Thiemann (2019)

Zu Gott, aus dessen Liebe allein wir heraus leben,
beten wir voller Vertrauen:

Lass alle Verantwortlichen in der Gesellschaft ihre Aufgabe als Dienst am Mitmenschen betrachten.

Hilf allen, die in deiner Kirche wirken, sich bewusst zu bleiben, dass du es bist, der Dein Reich aufbaut.

Für die Menschen, die unterdrückt und abgewertet werden.
Lass sie ihren Wert und ihre Würde erfahren.

Führe alle jungen Menschen, die vor einem neuen Anfang stehen, an dem Platz, den sie im Leben ausfüllen sollen.

Bekehre alle, die den Wert eines Menschen nur in Äußerlichkeiten sehen.

Lass unsere Verstorbenen teilhaben am himmlischen Hochzeitsmahl.

An dich glauben wir, auf dich hoffen wir, dich lieben wir,
jetzt und für alle Zeiten. - Amen.

Renate Witzani (2019)

Guter Gott!
Trotz deiner machtvollen Größe beschenkst du uns mit deiner unfassbaren Nähe.
An dich dürfen wir uns mit unseren Bitten wenden:

Wandle deine Kirche zur Botin deines Reiches, in dem es kein Oben und Unten gibt und allen die Begegnung mit dir gleich offensteht.

Hilf allen, gemeinsam die wertvollen Ressourcen einer intakten Natur zu schützen und Mitverantwortung für das Weltklima zu übernehmen.

Schenke allen Schülerinnen und Schülern im beginnenden Schuljahr die Erfahrung, dass jeder von ihnen unabhängig von Herkunft und Begabung für die ganze Schulgemeinschaft wertvoll ist.

Führe uns zu einer ehrlichen Einschätzung unseres eigenen Könnens und Wollens vor dir und innerhalb unserer sozialen Beziehungen.

Nimm unsere Verstorbenen in deine ewige Herrlichkeit auf und erfülle unser aller Hoffnung auf ein Leben in deiner Nähe nach unserem irdischen Tod.

Guter Gott! Groß ist deine Macht und deine Liebe. Dir verdanken wir unser Sein.
Dich rühmen und preisen wir jetzt und bis in Ewigkeit. - Amen.

Bernd Kösling (2016)

Herr Jesus Christus, in deinem Tod und deiner Auferstehung hast du die Grenzen der menschlichen Natur überwunden. Es macht daher Sinn, sich nicht mit den Gegebenheiten abzufinden und für eine bessere Welt zu kämpfen.
Im Vertrauen auf dich bitten wir:

Lass unser Rufen zu dir kommen.

Wir beten für die Opfer von Gewalt, Terror, Krieg und Unterdrückung in der Welt:
Hilf uns nicht nur den Kopf darüber zu schütteln oder Angst zu haben.
Wir möchten dazu beitragen, dass unsere Welt friedlicher wird.

Wir beten für die Menschen, die wir nicht beachten, denen wir Unrecht tun, über die wir immer wieder lachen:
Hilf uns, die Welt aus ihrer Perspektive zu betrachten und schenke uns den Mut, freundlich zu ihnen zu sein.

Wir beten für das Zusammenleben der Menschen unterschiedlicher Religionen und Kulturen in unserer Stadt (Gemeinde, unserem Dorf…): auch wenn uns vieles fremd erscheint und Angst macht, möchten wir friedlich mit allen zusammen leben.

Wir beten für die Toten unserer Gemeinde und unserer Familien: manchmal sind wir immer noch traurig, dass wir nicht mehr zusammen sein können.
Stärke unseren Glauben und unsere Vorfreude auf das Wiedersehen in deinem Reich.

Herr, du kennst unsere Not und Zerrissenheit.
Heile unsere Wunden und stärke unseren Willen dir nachzufolgen
bis in deine Ewigkeit. - Amen.

Renate Witzani (2016)

Als Gottes Geschöpfe sind wir von seiner Güte und seinem Erbarmen abhängig.
Im Bewusstsein unserer Bedürftigkeit
lasst uns gemeinsam zu ihm rufen:

Herr, erbarme dich!

Herr, erbarme dich deiner Kirche, wenn sie sich verunsichert durch den Wegfall alter Traditionen neu an dir und deiner Botschaft orientieren muss.

Herr, erbarme dich unserer Gesellschaft, in der menschliche Allmachtsphantasien auf vielfältige Art und Weise die Würde des von dir geschenkten Lebens missachten.

Herr erbarme dich aller, die nach deinem Vorbild Großzügigkeit aufleuchten lassen, ohne auf entsprechende Gegenleistungen zu warten.

Herr erbarme dich unser besonders dann, wenn wir versucht sind, uns über andere zu erheben.

Herr erbarme dich unserer Verstorbenen und nimm sie auf in die Gemeinschaft der Heiligen.

Denn du, Gott, liebst jeden von uns und verleihst ihm Größe und Würde.
Deiner Zuwendung eingedenk müssten wir nicht nach den ersten Plätzen streben, denn Christus hat für jeden von uns eine Wohnung bei dir bereitet.
Dir sei Dank, Ruhm und Herrlichkeit jetzt und allezeit. - Amen.

Manfred Wussow (2013)

In der Schrift lesen wir:
„Ihr seid vielmehr zum Berg Zion hingetreten,
zur Stadt des lebendigen Gottes,
dem himmlischen Jerusalem“

Wir beten:

Für die Menschen, die nicht wissen,
welchen Weg sie einschlagen sollen,
die ihre Wege nicht verstehen,
die auf Irrwege geraten sind.
Hilf ihnen, Fuß zu fassen.

Wir rufen zu dir: Herr, zeige uns den Weg

Für die Menschen, die in Syrien und Ägypten, im Iran und in Afghanistan
Wege des Friedens suchen,
die die Hoffnung noch nicht aufgeben,
dass auch unterschiedliche Überlieferungen und Geschichten
Platz haben in ihrer kleinen Welt.
Hilf ihnen, den Mut nicht zu verlieren.

Für die Menschen, die andere absichtlich in die Irre führen,
ihnen die Wahrheit verdrehen, Angst machen
und mit ihrer Propaganda Hass schüren.
Hilf ihnen, dem Bösen zu entkommen.

Für die Menschen, die in vielen Tag- und Nachtsitzungen
wirtschaftliche Probleme analysieren, Programme entwickeln
und Auflagen machen müssen, um Ländern in der Krise zu helfen.
Hilf ihnen, einen weiten Blick zu behalten.

Für die Menschen, die tagein tagaus in den Medien berichten,
öffentliche Meinungen bilden
und Verantwortung übernehmen für Wahrheit und Recht.
Hilf ihnen, sich nicht vereinnahmen zu lassen.

Herr,
du hast dich auf den Weg gemacht zu uns.
Kein Mensch ist dir zu fern oder zu fremd.
Hilf uns, Wege des Friedens zu finden und zu gehen.
In Christus, unserem Herrn.

Jörg Thiemann (2010)

Jesus Christus,
du hast ganz aus der Liebe deines Vaters zu dir gelebt.
Wir bitten dich.

Viele Menschen sind auch heute noch Verlierer.
Arme, Obdachlose, Behinderte, Arbeitslose, Kranke und Einsame.
Lass uns mit unserem Verhalten dazu beitragen,
dass sich die Situation dieser Menschen zum Besseren wendet.

Viele Menschen stehen auf der Siegerseite des Lebens.
Reiche, erfolgsverwöhnte Menschen, angesehene Menschen, gesunde und sportliche.
Hilf ihnen zu entdecken, dass jeder Mensch wertvoll ist.

Viele Menschen leiden darunter, dass sie sich nicht genug beachtet und geschätzt fühlen.
Lass sie erfahren, wie bedingungslos du uns liebst.

Viele Menschen haben eine verantwortungsvolle Aufgabe im Leben zu erfüllen.
Stärke sie in ihren Aufgaben, so dass sie zum Heil ihrer anvertrauten Menschen arbeiten.

Viele Menschen finden keinen Zugang mehr zum Glauben und zum Leben der Kirche.
Sende deinen Heiligen Geist, damit wir einladender werden.

Dir sei Lob und Preis, jetzt und in alle Ewigkeit. Amen.

Klemens Nodewald (2010)

Herr Jesus Christus,
wenn wir uns dir ehrlich und aufrichtig zuwenden,
kommst du uns mit deiner Hilfe entgegen.
Wir bitten dich:

Erbarme dich derer, denen wir nicht helfen können,
die sich selbst ins Unglück brachten,
die den Glauben an das Gute im Menschen verloren haben.
Christus, höre uns...

Begleite und stehe zur Seite allen,
die du zu einem besonderen Dienst in Kirche, Staat oder Gesellschaft berufen hast.
Christus, höre uns...

Schenke Freude an ihrer Arbeit und Erfolg in ihrem Wirken
allen, die sich hauptamtlich oder ehrenamtlich zum Wohle in ihren Gemeinden einsetzen.
Christus, höre uns...

Für uns selbst.
Lege deine Gesinnung tief in unsere Herzen.
und lass unsere Liebe wachsen und reifen,
damit sie deiner Liebe ähnlich werde.
Christus, höre uns...

Segne die Menschen, die uns lieben,
achten und in unseren Nöten beistehen.
Christus, höre uns...

Nimm alle Verstorbenen auf in die Gemeinschaft des Himmels.
Christus, höre uns...

Herr Jesus Christus,
du bist uns immer wieder nahe mit deiner Kraft und Gnade.
In Dankbarkeit und Freude über dich wollen wir dich loben und preisen
heute und alle Tage unseres Lebens
und dereinst in der Ewigkeit. Amen.

6

Messbuch - GG 22. Sonntag: diese Opferfeier bringe uns Heil und Segen

Herr, unser Gott,
diese Opferfeier bringe uns Heil und Segen.
Was du jetzt unter heiligen Zeichen wirkst,
das vollende in deinem Reich.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

MB 22. Sonntag im Jahreskreis

Messbuch - GG Auswahl 4: er erfülle uns Lobgebet mit seiner Hingabe und Liebe

Herr, unser Gott,
dein Sohn hat uns versprochen,
er werde in unserer Mitte sein,
wann immer wir in seinem Namen versammelt sind.
Er selber erfülle das Lobgebet,
das wir über Brot und Wein sagen,
mit seiner Hingabe und Liebe.
Darum bitten wir durch ihn, Christus, unseren Herrn.

MB Auswahl 4

Jörg Thiemann (2019)

Guter Gott,
alle sind eingeladen, mit dir Mahl zu halten;
die Frommen,
aber auch die Menschen, die sich im Glauben schwer tun;
die Guten
aber auch, die Schuld auf sich geladen haben,
die Erfolgreichen,
aber mehr noch die, die sich im Leben schwer tun,
es schwer haben.
Keiner kann es dir vergelten, was du Gutes getan hast.
Wir alle sind beschenkt, geliebt - und das unverdient.
Das feiern wir jetzt in Brot und Wein.
Sie sind Zeichen der Nähe,
sie sind Zeichen der Hingabe.
Hilf uns, immer mehr dir nachzuahmen.
Mache weit unser Herz. - Amen.

Manfred Wussow (2013)

Herr, unser Gott,
du hast dich in Jesus verschenkt,
grenzenlos wie die Liebe,
die immer schon bei dir war.
Wir danken dir,
dass du uns Jesus schenkst,
Brot und Wein,
seinen Leib, sein Blut.
Wir danken dir für das Wunder,
zu ihm zu gehören,
ihn zu empfangen.
ein Teil von ihm zu sein.
Dein Reich komme!

Jörg Thiemann (2010)

Guter Gott.
Wir sind Gäste an deinem Tisch.
Lass uns in dieser Feier deine Liebe zu uns spüren,
eine Liebe, die nicht auf Ansehen und nicht auf Verdienste schaut.
Stärke unsere Gemeinschaft untereinander.
Hilf uns, dass wir durch diese Speise gestärkt werden.
So können wir deine Liebe allen weitergeben,
besonders denen, die wenig Liebe erfahren.

Jörg Thiemann (2010)

Gott,
wie oft sagen wir: Mit dem sitze ich nicht an einen Tisch.
Das hat dein Sohn Jesus immer wieder erlebt.
Manche Menschen haben das über ihn gesagt.
Du sagst das nicht.
Du sitzt mit jedem am Tisch, der deine Gemeinschaft sucht.
Das ist eine wirklich frohe Botschaft.
Deine Liebe - sichtbar in Brot und Wein - gilt jedem und allen.
Auch uns.
Komm in unsere Mitte. Amen.

1

Hans Hütter (2019)

(für Wortgottesdienstfeiern):

Kehrvers:
Danket dem Herrn, er hat uns erhöht;
Großes hat er an uns getan.
(GL 404)


Wir danken dir, Herr und Gott,
weil du Großes an uns getan hast und immer neu tust.
Einst hast du die Nachkommen Abrahams
zu deinem Volk erwählt und groß gemacht,
obwohl es schwach und bedeutungslos war.

Kehrvers

Als es in die Knechtschaft Ägyptens geriet,
hast du seine Not gesehen und aus der Sklaverei herausgeführt.
Du hast ihm Hirten gegeben und es zu einem großen Volk gemacht.

Kehrvers

Maria aus Nazareth hast du vor allen Menschen erhöht
und sie erwählt, Mutter deines Sohnes zu sein.
Jesus, ihr Sohn ist zu den Armen und Elenden gegangen
und hat ihnen die Frohe Botschaft vom Reich Gottes verkündet.

Kehrvers

Er hat uns gelehrt, auf die Kleinen und Schwachen zu achten
und ihnen einen Platz in unserer Mitte zu geben.
Er selbst hat seinen Jüngern die Füße gewaschen
und sie aufgefordert, einander zu dienen.

Kehrvers

Er hat uns verheißen,
dass wir mit ihm zu Tische sitzen werden in seinem Reich,
wenn er kommt, um die Schöpfung zu vollenden.
So stimmen wir ein in den Lobgesang der Engel und Heiligen
und rufen:

Danklied, z. B.: Den Herren will ich loben (GL 395)

1

Messbuch - Schweizer Hochgebet 2 - Jesus unser Weg

Wir danken dir, heiliger, starker Gott.
Du lenkst die Geschicke der Welt
und sorgst für jeden Menschen.
Du versammelst uns zu einer Gemeinschaft,
damit wir alle dein Wort hören
und deinem Sohn im Glauben folgen.
Er ist der Weg - auf diesem Weg gelangen wir zu dir;
er ist die Wahrheit - sie allein macht uns frei;
er ist das Leben und erfüllt uns mit Freude.
Darum danken wir dir, Vater, für deine Liebe,
durch unseren Herrn Jesus Christus.
Wir stimmen ein in den Gesang der Engel
und bekennen zum Lob deiner Herrlichkeit:
Heilig...

Präfation aus dem Schweizer Hochgebet 2

1

Bibel (2010)

Wer sich selbst erhöht, wird erniedrigt,
und wer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden.
(Lk 14,11)

Oder:

Selig,die arm sind vor Gott,
denn ihnen gehört das Himmelreich.
(Mt 5,3)

1

Helene Renner (2019)

Reich bin ich, Gott,
an allem, was ich zum Leben brauche,
doch da sind viele,
die im Elend leben.

Mir fehlt es nicht an Bekleidung,
doch da sind viele,
die frieren und ungeschützt sind.

Ich habe genügend Schuhe für meine Füße,
doch da sind viele,
die durch Staub und Müll dieser Welt gehen.

Ich habe einen Arzt, wenn ich krank bin,
doch da sind viele,
die sterben, weil keiner hilft.

Um mich ist Frieden,
doch da sind viele,
die durch Terror und Krieg zerrissen sind.

Wir alle sind deine Kinder,
doch übersehen wir so leicht,
die am Rande unserer Gesellschaft leben.

Du liebst sie genauso wie mich.
Vielleicht kann ich mit deiner Hilfe
ab heute
mehr Bruder und Schwester sein.

5

Messbuch - SG 22. Sonntag: dir in unseren Brüdern dienen

Allmächtiger Gott,
du hast uns gestärkt durch das lebendige Brot,
das vom Himmel kommt.
Deine Liebe,
die wir im Sakrament empfangen haben,
mache uns bereit,
dir in unseren Brüdern zu dienen.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

MB 22. Sonntag im Jahreskreis

Messbuch - SG Auswahl 3: wir waren Gäste am Tisch deines Sohnes

Allmächtiger, gütiger Gott,
wir waren Gäste am Tisch deines Sohnes,
und er war der Herr unseres Mahles.
Laß uns dereinst zu ihm gelangen,
der uns auf dem Weg durch den Tod
in die Herrlichkeit vorausgegangen ist,
unser Herr Jesus Christus,
der mit dir lebt und herrscht in alle Ewigkeit.

MB Schlussgebete zur Auswahl 3

Jörg Thiemann (2019)

Guter Gott,
wir bezeugen deine Liebe dort,
wo wir einander annehmen,
wo wir einander wertschätzen,
vor allem uns selbst,
wo wir nicht meinen, wir seien etwas Besseres.
Alle sind wir geliebt und angenommen.
Keiner ist mehr wert vor dir,
keiner ist weniger wert.
Lass uns das bezeugen
an dem Platz, wo wir stehen
und wo du uns hingestellt hast. - Amen.

Manfred Wussow (2013)

Allmächtiger Gott,
was unsere Augen sonst nicht sehen,
unsere Ohren sonst nicht hören,
hast du uns heute geschenkt.
Wir danken dir für dein Wort,
für die Tischgemeinschaft,
für die Wege, die vor uns liegen.
Für viele junge Menschen beginnt die Schule neu,
die Arbeit nimmt uns wieder gefangen,
kleine und große Herausforderungen warten auf uns.
Schenke uns nicht nur einen festen Schritt,
sondern auch die Kraft, auf einander zuzugehen,
Durststrecken gemeinsam zu bestehen
und auch fremde Menschen nicht aus den Augen zu verlieren.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn.

Jörg Thiemann (2010) - wir sind gut, weil du uns gut geschaffen hast

Gott,
wir sind gut, weil du uns gut geschaffen hast.
Weil du uns ansiehst, so wie wir sind.
Wir wollen uns nicht niedermachen,
nicht kleiner machen.
Alles, was wir sind, sind wir allein aus dir.
Lass uns danach leben. Amen.

Liturgiesuche

Caritas fordert weiteres Antiteuerungspaket vom Bund

derStandard.at

Laut dem Wiener Caritas-Generalsekretär Schwertner könnten die für Niederösterreich präsentierten Hilfen als Modell dienen. Auch eine Reform der Sozialhilfe werde nötig sein.

Ganzer Beitrag:
https://www.derstandard.at/story/2000137709889/caritas-fordert-weiteres-anti-teuerungs-paket-vom-bund

derstandard.at am 23. Juli 2022

Die Teuerungen machen keine Ferien

caritas.at

Caritas, Diakonie und Volkshilfe fordern gemeinsam umfassende Maßnahmen für armutsbetroffene Kinder

Die Sozialorganisationen Caritas, Diakonie und Volkshilfe berichten von einem dramatischen Anstieg bei um Unterstützung ansuchenden Familien. Sie schlagen aufgrund der anhaltenden Teuerungen Alarm und fordern neben treffsicheren kurz- und mittelfristigen Maßnahmen, auch die Einführung einer sozial gestaffelten finanziellen Absicherung aller Kinder in Österreich.

Während die Inflationsrate für Juni bei 8,7% lag, hat sich der Miniwarenkorb, der vor allem für Menschen mit geringen Einkommen relevant ist, im Jahresabstand um satte 15,4% verteuert. Das macht klar: für armutsbetroffene Familien wiegt die persönliche Inflationsrate enorm schwer. Die Befürchtungen, dass sich die Situation im Herbst ohne weitere Maßnahmen für armutsbetroffene Haushalte, Familien und Kinder zuspitzt, eint die Organisationen.

Ganzer Beitrag:
https://www.caritas.at/ueber-uns/news/detail/news/91333-die-teuerungen-machen-keine-ferien/

caritas.at am 18. Juli 2022

Mein Traum vom „Geladen-sein“

Beatrix Senft

wenn ich einst geladen werde
geladen werde
aus diesem irdischen Leben
in die sichtbare Nähe Gottes

dann

werde ich bei IHM willkommen sein
mit allem
was mein irdisches Leben
ausgemacht hat

und

ER
wird mir noch einmal
das lebendige Wasser
der Taufe hinstellen
und
mir abwaschen allen Staub
des irdischen Lebens
und
wird mich neu kleiden
in mein Taufkleid

und

ER
wird mich empfangen
mir freudig entgegenkommen

und

ich werde IHM ganz nahe sein
denn
es wird keine Rangordnung mehr geben

wir werden
IHM –
als sein Geschenk an jeden Einzelnen –
einfach nahe sein dürfen

es wird nicht mehr wichtig sein
welchen Rang
welchen Titel
ich im irdischen Leben führte
auch nicht
was ich besessen habe

dort werde ich nur noch sein
als sein geliebtes Kind
das zum liebenden Vater heimgekehrt ist

so also will ich sammeln
die kleinen Achtsamkeiten der Nächstenliebe
damit ich sie ihm als Geschenk hinhalten kann
und sagen kann
„Vater, du schicktest mich 'sammeln';
viel ist es nicht,
aber ich habe mich gemüht.“

und

ER
wird sie entgegennehmen
wie einen großen Schatz
und
sich daran erfreuen

und wir alle werden uns freuen
ganz ohne Platz- und Machtkamp
IHM
einfach ganz nahe zu sein

das wird ein Fest sein.

Beatrix Senft (2022)

"Die Kirche sei...

Franz Kardinal König

...eine Kirche, die die Menschen dort aufsucht, wo sie sind: bei der Arbeit und beim Vergnügen, beim Fabriktor und auf dem Fussballplatz, in den vier Wänden des Hauses.
Eine Kirche der festlichen Tage und eine Kirche des täglichen Kleinkrams ...
Eine Kirche der Kleinen, der Armen und Erfolglosen, der Mühseligen und Beladenen, der Scheiternden und Gescheiterten im Leben, im Beruf, in der Ehe.
Eine Kirche derer, die im Schatten stehen, der Weinenden, der Trauernden.
Eine Kirche der Würdigen, aber auch der Unwürdigen, der Heiligen, aber auch der Sünder.
Eine Kirche - nicht der frommen Sprüche, sondern der stillen, helfenden Tat.
Eine Kirche des Volkes.

Kardinal Franz König, gefunden in: Brücke. Pfarrblatt der Katholischen Pfarren Leobens, 36. Jhg. Nummer 2, April-Mai 2011.

Endlich einer, der sagt

Josef Dirnbeck / Martin Gutl

Endlich einer, der sagt:
"Selig die Armen!"
und nicht: "Wer Geld hat, ist glücklich!

Endlich einer, der sag:
"Liebt eure Feinde!"
und nicht: Nieder mit den Konkurrenten!

Endlich einer, der sagt:
"Selig, wenn man euch verfolgt!"
und nicht: Passt euch jeder Lage an!

Endlich einer, der sagt:
Der Erste soll der Diener aller sein!"
und nicht: Zeige, wer du bist!

Endlich einer, der sagt:
"Was nützt es dem Menschen,
wenn er die ganze Welt gewinnt!"
und nicht: Hauptsache vorwärtskommen!

Endlich einer, der sagt:
"Wer an mich glaubt, wird leben
in Ewigkeit!"
und nicht:
Was tot ist, ist tot!

Josef Dirnbeck/Martin Gutl in: Paul Jakobi, Damit das Glück Wurzeln schlägt, Mainz 1987.

Gebet eines Jungen für die Alten

Annegret Kokschal / Peter Kokschal

Wie oft gehe ich doch
mit den alten Menschen um,
als wäre sie Kinder.
Zu Weihnachten beschenke ich sie,
sonst aber bin ich höchst ungeduldig
über ihre Gebrechlichkeit,
über ihren langsamen Schritt,
ihre Schwerhörigkeit, ihre schmerzenden Glieder.
Sie kommen mir vor wie Helden
mit ihrem Hörrohr und dem Spazierstock,
mit dem Geruch der Tabakspfeife,
gänzlich verloren in ihren Erinnerungen
an die Vergangenheit.
Dabei sind es Menschen,
die sich für mich eingesetzt haben.
Sie haben für mich gelitten und geweint,
sie haben mich großgezogen und geliebt.
Wie bringe ich es nur fertig, eine Frau,
die für ihre Umgebung vielleicht mehr getan hat,
als ich mir je vorzustellen vermag,
eine "alberne alte Schachtel" zu nennen?
Und den übelnehmerischen, paffenden Kauz
wie einen schlotternden alten Trottel
zu behandeln?
Herr, vergib mir!

Aus: Gebete für das ganze Leben, St. Benno Verlag, Leipzig 2004.

Ich bin nicht anders, ich hatte es nur anders

Willi Hoffsümmer

Eine ältere Ordensschwester, die über Jahre mit Dirnen zusammenlebt und ihnen beisteht, wird in einer Gesprächsrunde von einem Pfarrer gefragt: „Schwester, wie schaffen Sie es, bei all dem Elend und aller Erfolglosigkeit Ihrer Arbeit so fröhlich und humorvoll zu bleiben? Wie ist es möglich angesichts all der Frauen, die so unglücklich sind?“ Und sie gibt die kurze Antwort: „Wissen Sie, ich bin nicht anders, ich hatte es nur anders als diese Frauen. Die Versuchung steckte auch in mir!“
Sie ist also überzeugt, dass sie genau dort sein könnte, wo jene Dirnen jetzt sind, wenn es ihr nicht glücklicherweise im Leben besser gegangen wäre. Und aus dieser tiefen Solidarität und Gleichgesinntheit kann sie das Leben dieser Frauen teilen, ohne herabzuschauen und ohne zu verurteilen. Und sie kann gerade dadurch ein fröhlicher, ansteckender, reicher Mensch bleiben. Sie lebt die Barmherzigkeit und das Feingefühl, das aus der Einsicht in die eigenen Grenzen und aus dem Gespür für das Unglück der anderen wächst. Sie hat sozusagen die ‚Sünderin‘ in sich entdeckt und sagt: „Ich bin nicht anders, ich hatte es nur anders“

Aus: Willi Hoffsümmer, Kurzgeschichten 7, 2. Auflage, Ostfildern 2006.

Bertha Pappenheim und Hildegard Burjan

oe1.orf.at

"Zwei Vorkämpferinnen für Frauenrechte und ihre religiösen Wurzeln". Anhand der Porträts der beiden Frauenrechtlerinnen beleuchtet LOGOS den steinigen weg, den Frauen im Einsatz für ihre Rechte zurücklegen mussten. - Gestaltung Judith Fürst, Bearbeitung: Markus Veinfurter

Es war ein großer Schritt - dessen Bedeutung heute kaum noch nachempfunden werden kann: Vor 100 Jahren durften Frauen in Österreich zum ersten Mal wählen - und auch selbst gewählt werden. Die Reihe LOGOS beschäftigt sich aus diesem Anlass in einer Sommerreprise mit zwei sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, die sich für die Rechte von Frauen eingesetzt haben: mit der christlich-sozialen Politikerin Hildegard Burjan und mit Berta Pappenheim, Gründerin des "Jüdischen Frauenbundes".

Am 16. Februar 1919, bei der Wahl zur konstituierenden Nationalversammlung der neuen Republik "Deutschösterreich", galt das allgemeine, gleiche und geheime Wahlrecht zum ersten Mal auch für Frauen - nachdem die Männer noch unter dem Kaiser an den Wahlen des Abgeordnetenhauses des Reichsrates 1907 und 1911 hatten teilnehmen dürfen.
Bertha Pappenheim (1859 - 1936) ist in erster Linie unter dem Decknamen "Anna O." aus den Fallstudien von Sigmund Freud bekannt. Ihr Engagement für Frauenrechte (in Deutschland und auf internationaler Ebene) als Gründerin des "Jüdischen Frauenbundes" wird hingegen weitaus seltener thematisiert.

Hildegard Burjan (1883 - 1933) stammte ebenso wie Berta Pappenheim aus einer jüdischen Familie
- sie ließ sich als junge Erwachsene katholisch taufen. In die Geschichte ist sie als erste christlich-soziale Abgeordnete eingegangen - und als Gründerin der Schwesterngemeinschaft "Caritas Socialis".

Anhand der Porträts der beiden Frauenrechtlerinnen beleuchtet LOGOS den steinigen Weg, den Frauen im Einsatz für ihre Rechte zurückzulegen hatten.

Judith Fürst und Markus Veinfurter in der Rundfunksendung "Logos - Glauben und Zweifeln" am 23. August 2019

Gewinner und Verlierer der Globalisierung

Internet

Wer sind eigentlich die Gewinner und Verlierer der <link http: www.globalisierung-fakten.de>Globalisierung? Auch, wenn man glaubt, diese Frage schnell mit einem Verweis auf das Gefälle zwischen Industrieländern und die Entwicklungsländern beantworten zu können, ist die Beantwortung eben nicht so leicht.

<link http: www.globalisierung-fakten.de globalisierung-informationen gewinner-und-verlierer _blank>

www.globalisierung-fakten.de/globalisierung-informationen/gewinner-und-verlierer/

Internet - 22. August 2016:

www.globalisierung-fakten.de/globalisierung-informationen/gewinner-und-verlierer/

Soziale Kluft:

SpiegelOnline

26 Millionen jungen EU-Bürgern droht Armut

Europas Wirtschaft erholt sich, doch die junge Generation profitiert davon nicht. Laut einer Studie wird die Kluft zwischen Alt und Jung immer größer - selbst in Deutschland.
6 Millionen Kinder und Jugendliche sind laut einer Studie in der Europäischen Union von Armut und sozialer Ausgrenzung bedroht. Damit wären die Jüngeren die größten Verlierer der Wirtschafts- und Schuldenkrise der vergangenen Jahre in der EU.

<link http: www.spiegel.de wirtschaft soziales armut-in-eu-26-millionen-jugendliche-bedroht-a-1059717.html _blank external-link-new-window>

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armut-in-eu-26-millionen-jugendliche-bedroht-a-1059717.html

Spiegelonline (22. August 2016):

www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/armut-in-eu-26-millionen-jugendliche-bedroht-a-1059717.html

Jugendarbeitslosigkeit in der EU

Internet

Hauptgrund für Auswanderung in Europa

Jugendliche in den EU Mitgliedsstaaten sind so gut ausgebildet wie noch nie zuvor. Fast ein Drittel der Jugendlichen spricht mehr als eine Sprache fließend und zwei Drittel verfügen über zumindest einen Hochschul- bzw. einem Universitätsabschluss.

Dennoch ist die Jugendarbeitslosigkeit in viele EU Staaten so hoch wie noch nie. In Griechenland etwa sind 46,6 % der Arbeitslosen Jugendliche ohne Perspektive. Man könnte nun behaupten, dass dies an der desolaten Lage des griechischen Staates liegt, doch im Vergleich liegt Griechenland mit dieser Zahl noch hinter Spanien zurück, das es auf eine jugendliche Arbeitslosenquote von 48,5 % bringt.

<link http: www.auswandertips.com jugendarbeitslosigkeit-europa _blank>

www.auswandertips.com/jugendarbeitslosigkeit-europa/

Internet - 22. August 2016:

www.auswandertips.com/jugendarbeitslosigkeit-europa/

Es wird sein in den letzten Tagen

Walter Schulz

Es wird sein in den letzten Tagen,
so hat es der Prophet gesehn,
da wird Gottes Berg überragen
alle anderen Berge und Höhn.
Und die Völker werden kommen
von Ost, West, Süd und Nord,
die Gott Fernen und die Frommen,
zu fragen nach Gottes Wort.
Auf, kommt herbei!
Laßt uns wandeln im Lichte des Herrn!

Es wird sein in den letzten Tagen,
so hat es der Prophet geschaut,
da wird niemand Waffen mehr tragen,
deren Stärke er lange vertraut.
Schwerter werden zu Pflugscharen,
und Krieg lernt keiner mehr.
Gott wird seine Welt bewahren
vor Rüstung und Spieß und Speer.
Auf, kommt herbei!
Laßt uns wandeln im Lichte des Herrn!

Kann das Wort von den letzten Tagen
aus einer längst vergangnen Zeit
uns durch alle Finsternis tragen
in die Gottesstadt, leuchtend und weit?
Wenn wir heute mutig wagen,
auf Jesu Weg zu gehn,
werden wir in unsern Tagen
den kommenden Frieden sehn.
Auf, kommt herbei!
Laßt uns wandeln im Lichte des Herrn.

Walter Schulz ( 1963/1987) nach Jes. 2,2-5 in: EG 426.

Wir haben Gottes Spuren festgestellt

Diethard Zils

Wir haben Gottes Spuren festgestellt
auf unsern Menschenstraßen,
Liebe und Wärme in der kalten Welt,
Hoffnung, die wir fast vergaßen.
Zeichen und Wunder sahen wir geschehn
in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn,
uns durch das Leben tragen.

Blühende Bäume haben wir gesehn,
wo niemand sie vermutet,
Sklaven, die durch das Wasser gehn,
das die Herren überflutet.
Zeichen und Wunder sahen wir geschehn
in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn,
uns durch das Leben tragen.

Bettler und Lahme sahen wir beim Tanz,
hörten, wie Stumme sprachen,
durch tote Fensterhöhlen kam ein Glanz,
Strahlen, die die Nacht durchbrachen.
Zeichen und Wunder sahen wir geschehn
in längst vergangnen Tagen,
Gott wird auch unsre Wege gehn,
uns durch das Leben tragen.

Diethard Zils (1981) nach dem französischen „Nous avons vu les pas de notre Dieu“ von Michael Scouarnec (1973), in: EG Rheinland 648.

Wir beten für den Frieden

Peter Spangenberg

Wir beten für den Frieden,
wir beten für die Welt,
wir beten für die Müden,
die keine Hoffnung hält,
wir beten für die Leisen,
für die kein Wort sich regt,
die Wahrheit wird erweisen,
daß Gottes Hand sie trägt.

Wir hoffen für das Leben,
wir hoffen für die Zeit,
für die, die nicht erleben,
daß Menschlichkeit befreit.
Wir hoffen für die Zarten,
für die mit dünner Haut,
daß sie mit uns erwarten,
wie Gott sie unterbaut.

Wir singen für die Liebe,
wir singen für den Mut,
damit auch wir uns üben
und unsre Hand auch tut,
was das Gewissen spiegelt,
was der Verstand uns sagt,
daß unser Wort besiegelt,
was unser Herr gewagt.

Nun nimm, Herr, unser Singen
in deine gute Hut
und füge, was wir bringen,
zu Hoffnung und zu Mut.
Wir beten für Vertrauen,
wir hoffen für den Sinn.
Hilf uns, die Welt zu bauen
zu deinem Reiche hin.

Peter Spangenberg (1989) in: EG 678

Glaubensbekenntnis

Dietrich Bonhoeffer

Ich glaube,
daß Gott aus allem, auch aus dem Bösesten,
Gutes entstehen lassen kann und will.
Dafür braucht er Menschen,
die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.

Ich glaube,
daß Gott uns in jeder Notlage
soviel Widerstandskraft geben will,
wie wir brauchen.
Aber er gibt sie nicht im voraus,
damit wir uns nicht auf uns selbst,
sondern allein auf ihn verlassen.
In solchem Glauben müßte alle Angst
vor der Zukunft überwunden sein.

Ich glaube,
daß Gott kein zeitloses Fatum ist,
sondern daß er auf aufrichtige Gebete
und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

Dietrich Bonhoeffer

Habgier

Franziska Stimmer und Max Bramberger (Hg) Franz Sieder

Der berühmte Philosoph und Psychologe Erich Fromm prangert bei seiner Analyse unserer Gesellschaft und unseres Lebens am meisten die Habsucht an. Er sagt, dass die Habsucht das ist, was das Leben der heutigen Menschen am meisten zerstört. Fromm sagt: "Wir leben in einer Erwerbsgesellschaft und da gelten Normen, die auch den sozialen Charakter ihrer Mitglieder bestimmen. Der Wert des Menschen wird heute vielfach nach dem bestimmt, was er hat und nicht nach dem, was er ist." Die Haltung des Menschen nach dem Mehrhaben zerstört aber den Menschen in seinem Charakter und in seinem inneren Wesen. Dieses Mehr - Haben - Wollen, diese Habgier, sagt Fromm, zeigt sich aber nicht nur im materiellen Besitz, es zeigt sich genauso in der Sexualität oder in der Sucht, möglichst viel zu reisen. Der Drang zum Konsum ist nichts anderes als Habgier.

Retten können wir uns vor diesem Bazillus des "Immer-Mehr-Habens" nur, wenn wir fähig sind, uns zu verweigern, wenn wir fähig sind, über unser Leben nachzudenken und wenn wir uns vom Haben-Modus hinwenden zum Sein-Modus. Mehr zu sein heißt aber jene Werte leben, wie Jesus sie gelebt hat, heißt sich bewusst dem Profitstreben zu widersetzen, heißt meine Kräfte einsetzen für ein sinnerfülltes Leben für mich und andere, heißt nicht bloß konsumieren, sondern bewusst mitbauen an einer menschlicheren und gerechteren Welt. Jesus würde heute noch mehr als damals zu uns sagen: "Du Narr, du Trottel, warum verwendest du dein ganzes Leben, um noch mehr zu haben, warum machst du das Haus oder das Auto zu deinem Götzen und versuchst damit blöd anzugeben, warum lebst du so oberflächlich dahin und versuchst nur mehr zu konsumieren - noch heute Nacht wird das Zelt deines Lebens abgebrochen werden."

Aus: Franziska Stimmer und Max Bramberger (Hg) Franz Sieder, Gegen den Strom, Politische Predigten und Reden, Amstetten 2001:

Er hebt empor die Niedrigen

Elmar Gruber

Oft muss ich darunter leiden,
dass ich so gering bin;
ich werde verachtet,
gedemütigt, ver-kannt.
Ohne An-Erkennung
kann ich nicht leben.
Es liegt manchmal wie ein Fluch auf mir,
dass ich die Anerkennung und Wertschätzung,
die ich bekomme,
nicht annehmen und gelten lassen kann;
ich mache mich vor mir selber schlecht,
schlechter als ich bin.
Warum muss ich immer vergleichen?
Ich vergleiche mich mit den anderen
und da entstehen Neid, Missgunst, Hass,
weil andere besser dastehen,
mehr Chancen haben,
nicht so viel leiden müssen.
Wenn ich versuche,
mich selber zu erheben,
komme ich nicht hoch,
ich werde "überheblich"
und sinke eigentlich noch tiefer.
Wer sich selbst erhöht,
wird erniedrigt.
Der Gedemütigte demütigt die anderen;
der Gequälte quält,
der Verachtete verachtet.
Ich gebe das weiter,
worunter ich leide.
Aber das macht mich nicht frei,
es belastet mich noch mehr.
Auch wenn ich mich nicht mit anderen vergleiche,
fühle ich mich oft noch ganz "unten" ,
ganz einfach deprimiert,
das heißt "unter - drückt"
oder "unter Druck".
Wenn ich das nicht habe,
was ich möchte,
fühle ich mich "unten"
und unterdrückt.
Ich will immer das Höchstmaß
an guten Gefühlen und Stimmungen,
an Entgegenkommen,
an Gesundheit, Besitz und Genuss.
Wenn ich mich selber steigere
und mein "Ein-kommen" an Leben vermehre,
wenn ich meine Depressionsgefühle
mit Tabletten mindere,
bin ich noch lange nicht "oben",
"über dem Berg"
und "zu-Frieden".
Wenn ich mich selbst erhebe,
fahre ich noch tiefer.
Ich muss erhoben - gehoben - werden.
Es muss jemand von "ganz oben" herunterkommen
in meine Heruntergekommenheit
und mich abholen.
Mein unterster Tiefstand
ist augenblicklich "auf-gehoben",
wenn ich erlebe,
dass sich der Höchste
ganz auf meine Stufe stellt.

Maria,
durch dich ist Gott
eingestiegen in die gefallene Menschheit
und hat sich mir
auf die gleiche Stufe gestellt, -
damit ich meinen Wert erkenne
und bei ihm "oben" bin.
Er hat dich erhoben,
um durch deinen Sohn
die ganze Menschheit zu erheben,
und auch mich.

Weil er mich erhebt,
kann ich meine Niedrigkeit
annehmen und bejahen.

Maria,
du Erhobene, du Erhabene,
bitte für mich!

Aus: Werner Tiki Küstenmacher: Die 3-Minuten Bibel - München 2004.

Ganz Mensch sein

Theresia Hauser

Beten, das ist warten, einfach da sein, offen sein, empfänglich sein - das sind Haltungen, die in unserer leistungsorientierten Welt keinen Stellenwert mehr haben.

Beten, das heißt arm sein vor Gott, heißt Zeit haben, Kraft, Herz und Gemüt auf ihn richten - gegen Nützlichkeitsorientierung "Zeit ist Geld"; "was kommt für mich dabei heraus."

Beten verlangt ruhige Aufmerksamkeit, Verweilen, nach innen hören schauen - gegen die bloße Außenorientierung.

Beten, das heißt sich dem Geheimnis Gottes öffnen, sich diesem auszusetzen, sich glaubend darauf einlassen - gegen die heutige Herrschaft des Wissens und des Machens.

Beten, das ist hoffen und vertrauen, dass ich Zukunft habe von Gott her - gegen den Hang nach Sicherheit und Garantie.

Beten, das heißt danken, danken, dass ich bin, danken, dass ich meine Existenz einem anderen verdanke - gegen die Lebenseinstellung eigener Mächtigkeit.

Beten, das heißt klagen und anklagen, zweifeln und hadern, trauern und weinen dürfen - gegen den Trend der Anpassung.

Beten fordert "klein", ein Kind zu sein.

Beten schließt Lobpreis ein, und sich freuen.

Beten ist der Zugang zur Dimension Gottes, in der ich mich erst wirklich selber finden kann.

Theresia Hauser in: Beten im Alltag, Frankfurt am Main, Verlag der action 365.

Kontextsuche

21. Aug. 2022

21. Sonntag im Jahreskreis (C)

15. Aug. 2022

15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)

14. Aug. 2022

20. Sonntag im Jahreskreis (C)

07. Aug. 2022

19. Sonntag im Jahreskreis (C)

06. Aug. 2022

6. August: Verklärung des Herrn (Fest)

31. Jul. 2022

18. Sonntag im Jahreskreis (C)

24. Jul. 2022

17. Sonntag im Jahreskreis (C)

17. Jul. 2022

3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)

17. Jul. 2022

16. Sonntag im Jahreskreis (C)

10. Jul. 2022

15. Sonntag im Jahreskreis (C)

03. Jul. 2022

14. Sonntag im Jahreskreis (C)

29. Jun. 2022

29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)

27. Jun. 2022

27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)

26. Jun. 2022

13. Sonntag im Jahreskreis (C)

24. Jun. 2022

Heiligstes Herz Jesu (C)

23. Jun. 2022

24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)

19. Jun. 2022

12. Sonntag im Jahreskreis (C)

16. Jun. 2022

Fronleichnam (C)

12. Jun. 2022

Dreifaltigkeitssonntag (C)

06. Jun. 2022

Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (C)

05. Jun. 2022

Pfingstsonntag (A/B/C)

04. Jun. 2022

Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)

29. Mai. 2022

7. Sonntag der Osterzeit (C)

26. Mai. 2022

Christi Himmelfahrt (C)

22. Mai. 2022

6. Sonntag der Osterzeit (C)

15. Mai. 2022

5. Sonntag der Osterzeit (C)

08. Mai. 2022

4. Sonntag der Osterzeit (C)

01. Mai. 2022

3. Sonntag der Osterzeit (C)

24. Apr. 2022

2. Sonntag der Osterzeit (C)

18. Apr. 2022

Ostermontag (A/B/C)

17. Apr. 2022

Ostersonntag (A/B/C)

16. Apr. 2022

Osternacht (C)

15. Apr. 2022

Karfreitag (A/B/C)

14. Apr. 2022

Gründonnerstag (A/B/C)

10. Apr. 2022

Palmsonntag (C)

03. Apr. 2022

5. Fastensonntag (C)

27. Mär. 2022

4. Fastensonntag (C)

25. Mär. 2022

25. März, Verkündigung des Herrn (Fest)

20. Mär. 2022

3. Fastensonntag (C)

19. Mär. 2022

19. März: hl. Josef (Fest)

13. Mär. 2022

2. Fastensonntag (C)

06. Mär. 2022

1. Fastensonntag (C)

02. Mär. 2022

Aschermittwoch (A/B/C)

27. Feb. 2022

8. Sonntag im Jahreskreis (C)

20. Feb. 2022

7. Sonntag im Jahreskreis (C)

13. Feb. 2022

6. Sonntag im Jahreskreis (C)

06. Feb. 2022

5. Sonntag im Jahreskreis (C)

02. Feb. 2022

2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)

30. Jan. 2022

4. Sonntag im Jahreskreis (C)

23. Jan. 2022

3. Sonntag im Jahreskreis (C)

16. Jan. 2022

2. Sonntag im Jahreskreis (C)

09. Jan. 2022

Taufe des Herrn (C)

06. Jan. 2022

Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)

02. Jan. 2022

2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)

01. Jan. 2022

Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)

31. Dez. 2021

31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)

26. Dez. 2021

26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)

26. Dez. 2021

Fest der hl. Familie (C)

25. Dez. 2021

Weihnachten, am Tag (A/B/C)

25. Dez. 2021

Weihnachten, am Morgen (A/B/C)

24. Dez. 2021

Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)

24. Dez. 2021

Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)

19. Dez. 2021

4. Adventsonntag (C)

19. Dez. 2021

4. Adventsonntag (C)

12. Dez. 2021

3. Adventsonntag (C)

12. Dez. 2021

3. Adventsonntag (C)

08. Dez. 2021

8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)

08. Dez. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

05. Dez. 2021

2. Adventsonntag (C)

05. Dez. 2021

2. Adventsonntag (C)

04. Dez. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

30. Nov. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

28. Nov. 2021

1. Adventsonntag (C)

28. Nov. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

27. Nov. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

21. Nov. 2021

Christkönigsonntag (B)

14. Nov. 2021

33. Sonntag im Jahreskreis (B)

09. Nov. 2021

9. November: Weihe der Lateranbasilika (Fest)

07. Nov. 2021

32. Sonntag im Jahreskreis (B)

02. Nov. 2021

2. November: Allerseelen (A/B/C)

01. Nov. 2021

1. November: Allerheiligen (A/B/C)

31. Okt. 2021

31. Sonntag im Jahreskreis (B)

24. Okt. 2021

30. Sonntag im Jahreskreis (B)

17. Okt. 2021

29. Sonntag im Jahreskreis (B)

10. Okt. 2021

28. Sonntag im Jahreskreis (B)

03. Okt. 2021

27. Sonntag im Jahreskreis (B)

26. Sep. 2021

26. Sonntag im Jahreskreis (B)

19. Sep. 2021

25. Sonntag im Jahreskreis (B)

14. Sep. 2021

14. September: Kreuzerhöhung (Fest)

12. Sep. 2021

24. Sonntag im Jahreskreis (B)

05. Sep. 2021

23. Sonntag im Jahreskreis (B)

01. Sep. 2021

Erntedank (Sonst.)

29. Aug. 2021

22. Sonntag im Jahreskreis (B)

22. Aug. 2021

21. Sonntag im Jahreskreis (B)

15. Aug. 2021

15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)

08. Aug. 2021

19. Sonntag im Jahreskreis (B)

06. Aug. 2021

6. August: Verklärung des Herrn (Fest)

01. Aug. 2021

18. Sonntag im Jahreskreis (B)

25. Jul. 2021

17. Sonntag im Jahreskreis (B)

18. Jul. 2021

3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)

18. Jul. 2021

16. Sonntag im Jahreskreis (B)

11. Jul. 2021

15. Sonntag im Jahreskreis (B)

04. Jul. 2021

14. Sonntag im Jahreskreis (B)

29. Jun. 2021

29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)

27. Jun. 2021

13. Sonntag im Jahreskreis (B)

27. Jun. 2021

27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)

24. Jun. 2021

24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)

20. Jun. 2021

12. Sonntag im Jahreskreis (B)

13. Jun. 2021

11. Sonntag im Jahreskreis (B)

11. Jun. 2021

Heiligstes Herz Jesu (B)

06. Jun. 2021

10. Sonntag im Jahreskreis (B)

03. Jun. 2021

Fronleichnam (B)

30. Mai. 2021

Dreifaltigkeitssonntag (B)

24. Mai. 2021

Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (B)

23. Mai. 2021

Pfingstsonntag (A/B/C)

22. Mai. 2021

Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)

22. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

21. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

20. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

19. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

18. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

17. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

16. Mai. 2021

7. Sonntag der Osterzeit (B)

15. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

14. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

13. Mai. 2021

Christi Himmelfahrt (B)

09. Mai. 2021

6. Sonntag der Osterzeit (B)

02. Mai. 2021

5. Sonntag der Osterzeit (B)

01. Mai. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

25. Apr. 2021

4. Sonntag der Osterzeit (B)

18. Apr. 2021

3. Sonntag der Osterzeit (B)

11. Apr. 2021

2. Sonntag der Osterzeit (B)

05. Apr. 2021

Ostermontag (A/B/C)

04. Apr. 2021

Ostersonntag (A/B/C)

03. Apr. 2021

Osternacht (B)

02. Apr. 2021

Karfreitag (A/B/C)

01. Apr. 2021

Gründonnerstag (A/B/C)

28. Mär. 2021

Palmsonntag (B)

25. Mär. 2021

25. März, Verkündigung des Herrn (Fest)

21. Mär. 2021

5. Fastensonntag (B)

19. Mär. 2021

19. März: hl. Josef (Fest)

14. Mär. 2021

4. Fastensonntag (B)

07. Mär. 2021

3. Fastensonntag (B)

28. Feb. 2021

2. Fastensonntag (B)

21. Feb. 2021

1. Fastensonntag (B)

17. Feb. 2021

Aschermittwoch (A/B/C)

14. Feb. 2021

6. Sonntag im Jahreskreis (B)

07. Feb. 2021

5. Sonntag im Jahreskreis (B)

02. Feb. 2021

2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)

31. Jan. 2021

4. Sonntag im Jahreskreis (B)

26. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

24. Jan. 2021

3. Sonntag im Jahreskreis (B)

17. Jan. 2021

2. Sonntag im Jahreskreis (B)

10. Jan. 2021

Taufe des Herrn (B)

06. Jan. 2021

Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)

06. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

05. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

04. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

03. Jan. 2021

2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)

03. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

02. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

01. Jan. 2021

Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)

01. Jan. 2021

Hausgottesdienst (Sonst.)

31. Dez. 2020

31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)

31. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

30. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

29. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

28. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

27. Dez. 2020

Fest der hl. Familie (B)

27. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

26. Dez. 2020

26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)

26. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

25. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

25. Dez. 2020

Weihnachten, am Tag (A/B/C)

25. Dez. 2020

Weihnachten, am Morgen (A/B/C)

25. Dez. 2020

Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)

24. Dez. 2020

Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)

24. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

23. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

22. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

21. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

20. Dez. 2020

4. Adventsonntag (B)

20. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

19. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

18. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

17. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

16. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

15. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

14. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

13. Dez. 2020

3. Adventsonntag (B)

13. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

12. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

11. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

10. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

09. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

08. Dez. 2020

8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)

08. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

07. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

06. Dez. 2020

2. Adventsonntag (B)

06. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

05. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

04. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

03. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

02. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

01. Dez. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

30. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

29. Nov. 2020

1. Adventsonntag (B)

29. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

28. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

27. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

26. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

25. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

24. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

23. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

22. Nov. 2020

Christkönigsonntag (A)

22. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

21. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

20. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

19. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

18. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

17. Nov. 2020

Hausgottesdienst (Sonst.)

15. Nov. 2020

33. Sonntag im Jahreskreis (A)

08. Nov. 2020

32. Sonntag im Jahreskreis (A)

02. Nov. 2020

2. November: Allerseelen (A/B/C)

01. Nov. 2020

1. November: Allerheiligen (A/B/C)

25. Okt. 2020

30. Sonntag im Jahreskreis (A)

18. Okt. 2020

29. Sonntag im Jahreskreis (A)

11. Okt. 2020

28. Sonntag im Jahreskreis (A)

04. Okt. 2020

27. Sonntag im Jahreskreis (A)

01. Okt. 2020

Erntedank (Sonst.)

27. Sep. 2020

26. Sonntag im Jahreskreis (A)

20. Sep. 2020

25. Sonntag im Jahreskreis (A)

14. Sep. 2020

14. September: Kreuzerhöhung (Fest)

13. Sep. 2020

24. Sonntag im Jahreskreis (A)

06. Sep. 2020

23. Sonntag im Jahreskreis (A)

30. Aug. 2020

22. Sonntag im Jahreskreis (A)

23. Aug. 2020

21. Sonntag im Jahreskreis (A)

16. Aug. 2020

20. Sonntag im Jahreskreis (A)

15. Aug. 2020

15. August: Mariä Himmelfahrt (Fest)

09. Aug. 2020

19. Sonntag im Jahreskreis (A)

06. Aug. 2020

6. August: Verklärung des Herrn (Fest)

02. Aug. 2020

18. Sonntag im Jahreskreis (A)

26. Jul. 2020

17. Sonntag im Jahreskreis (A)

19. Jul. 2020

3. Sonntag im Juli: Heiligster Erlöser (Fest)

19. Jul. 2020

16. Sonntag im Jahreskreis (A)

12. Jul. 2020

15. Sonntag im Jahreskreis (A)

05. Jul. 2020

14. Sonntag im Jahreskreis (A)

29. Jun. 2020

29. Juni: hl. Petrus und Paulus (Fest)

28. Jun. 2020

13. Sonntag im Jahreskreis (A)

27. Jun. 2020

27. Juni: Fest der Mutter von der Immerw. Hilfe (Fest)

24. Jun. 2020

24. Juni: hl. Johannes des Täufers (Fest)

21. Jun. 2020

12. Sonntag im Jahreskreis (A)

19. Jun. 2020

Heiligstes Herz Jesu (A)

14. Jun. 2020

11. Sonntag im Jahreskreis (A)

11. Jun. 2020

Fronleichnam (A)

07. Jun. 2020

Dreifaltigkeitssonntag (A)

01. Jun. 2020

Pfingstmontag - Maria, Mutter der Kirche (A)

31. Mai. 2020

Pfingstsonntag (A/B/C)

30. Mai. 2020

Pfingsten, am Vorabend (A/B/C)

24. Mai. 2020

7. Sonntag der Osterzeit (A)

21. Mai. 2020

Christi Himmelfahrt (A)

17. Mai. 2020

6. Sonntag der Osterzeit (A)

10. Mai. 2020

5. Sonntag der Osterzeit (A)

03. Mai. 2020

4. Sonntag der Osterzeit (A)

26. Apr. 2020

3. Sonntag der Osterzeit (A)

19. Apr. 2020

2. Sonntag der Osterzeit (A)

13. Apr. 2020

Ostermontag (A/B/C)

12. Apr. 2020

Ostersonntag (A/B/C)

11. Apr. 2020

Osternacht (A)

10. Apr. 2020

Karfreitag (A/B/C)

09. Apr. 2020

Gründonnerstag (A/B/C)

05. Apr. 2020

Palmsonntag (A)

29. Mär. 2020

5. Fastensonntag (A)

22. Mär. 2020

4. Fastensonntag (A)

15. Mär. 2020

3. Fastensonntag (A)

08. Mär. 2020

2. Fastensonntag (A)

01. Mär. 2020

1. Fastensonntag (A)

26. Feb. 2020

Aschermittwoch (A/B/C)

23. Feb. 2020

7. Sonntag im Jahreskreis (A)

16. Feb. 2020

6. Sonntag im Jahreskreis (A)

09. Feb. 2020

5. Sonntag im Jahreskreis (A)

02. Feb. 2020

2. Februar: Darstellung des Herrn (Fest)

26. Jan. 2020

3. Sonntag im Jahreskreis (A)

19. Jan. 2020

2. Sonntag im Jahreskreis (A)

12. Jan. 2020

Taufe des Herrn (A)

06. Jan. 2020

Erscheinung des Herrn, Dreikönig (A/B/C)

05. Jan. 2020

2. Sonntag nach Weihnachten (A/B/C)

01. Jan. 2020

Neujahr - Fest der Gottesmutter Maria (A/B/C)

31. Dez. 2019

31. Dezember: Jahresschluss (Sonst.)

29. Dez. 2019

Fest der hl. Familie (A)

26. Dez. 2019

26. Dezember: hl. Stephanus (Fest)

25. Dez. 2019

Weihnachten, am Tag (A/B/C)

25. Dez. 2019

Weihnachten, am Morgen (A/B/C)

25. Dez. 2019

Weihnachten, in der Nacht (A/B/C)

24. Dez. 2019

Weihnachten, am Vorabend (A/B/C)

22. Dez. 2019

4. Adventsonntag (A)

15. Dez. 2019

3. Adventsonntag (A)

08. Dez. 2019

8. Dezember: Mariä Empfängnis (Fest)

08. Dez. 2019

2. Adventsonntag (A)

01. Dez. 2019

1. Adventsonntag (A)

24. Nov. 2019

Christkönigsonntag (C)

17. Nov. 2019

33. Sonntag im Jahreskreis (C)

10. Nov. 2019

32. Sonntag im Jahreskreis (C)

03. Nov. 2019

31. Sonntag im Jahreskreis (C)

02. Nov. 2019

2. November: Allerseelen (A/B/C)

01. Nov. 2019

1. November: Allerheiligen (A/B/C)

27. Okt. 2019

30. Sonntag im Jahreskreis (C)

20. Okt. 2019

29. Sonntag im Jahreskreis (C)

13. Okt. 2019

28. Sonntag im Jahreskreis (C)

06. Okt. 2019

27. Sonntag im Jahreskreis (C)

01. Okt. 2019

Erntedank (Sonst.)

29. Sep. 2019

26. Sonntag im Jahreskreis (C)

22. Sep. 2019

25. Sonntag im Jahreskreis (C)

15. Sep. 2019

24. Sonntag im Jahreskreis (C)

14. Sep. 2019

14. September: Kreuzerhöhung (Fest)

08. Sep. 2019

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